Wiedersehen mit Kai Pröger an der Hafenstraße – Rot-Weiss Essen

Der VfL Osnabrück hat sich im sportlichen Bereich komplett neu aufgestellt.​

Wiedersehen mit Kai Pröger an der Hafenstraße – Rot-Weiss Essen

Kai Pröger absolvierte insgesamt 60 Spiele für RWE. (Foto: VfL Osnabrück)

Nur knapp vier Monate nach dem letzten Aufeinandertreffen beider Klubs steht Rot-Weiss Essen an diesem Mittwoch, 17. September, ab 19 Uhr erneut dem VfL Osnabrück gegenüber. Am 37. und vorletzten Spieltag der abgelaufenen Saison hatten die Rot-Weissen an der Hafenstraße 3:1 die Oberhand behalten. Dennoch konnten schon zu diesem Zeitpunkt beide Vereine auf insgesamt sehr erfolgreiche Monate zurückblicken, gelang doch beiden Teams nach einer erfolgreichen Aufholjagd noch frühzeitig der Klassenverbleib.

Seitdem hat sich beim VfL Osnabrück allerdings personell viel getan. Cheftrainer Marco Antwerpen und Co-Trainer Frank Döpper wurden wenige Tage nach dem verlorenen Endspiel um den Verbandspokal von Niedersachsen gegen den Nord-Regionalligisten Blau-Weiß Lohne (2:4) entlassen. Beide erhielten sogar die fristlose Kündigung. Um die genauen Beweggründe und die Rechtmäßigkeit der Maßnahme gibt es sowohl vor dem Arbeitsgericht als auch beim DFB juristische Auseinandersetzungen, die noch nicht abgeschlossen sind.

Aber nicht nur auf der Trainerposition entschieden sich die Verantwortlichen der Lila-Weißen nach dem Fast-Abrutschen von der 2. Bundesliga bis in die Regionalliga Nord für neue sportliche Strukturen. Seit Anfang Juni besetzt mit Joe Enochs ein in Osnabrück sehr bekanntes Gesicht die neu geschaffene Position des Direktor Fußball. Der 53-Jährige verbrachte insgesamt 21 Jahre beim VfL und war in dieser Zeit nicht nur Rekordspieler, sondern auch Cheftrainer der Profis.

Konkret ist Enochs jetzt als Direktor Fußball inhaltlich und personell verantwortlich für die U 19, ebenso für den Übergangsbereich sowie die aktuelle Lizenzmannschaft samt Trainerteam. Er arbeitet generell und insbesondere bei der Kaderplanung eng zusammen mit dem Technischen Direktor Daniel Latkowski und genauso mit Alexander Ukrow, der als Direktor Entwicklung zuständig ist für die Teams von der U 11 bis zur U 17 sowie die Koordination des Übergangsbereichs. Alle drei Direktoren arbeiten nach dem Mehr-Augen-Prinzip eng auch mit dem in Essen bestens bekannten Geschäftsführer Michael Welling zusammen.

Zu den ersten Aufgaben von Enochs gehörte somit auch die Entscheidung, Timo Schultz als neuen Cheftrainer zu installieren. Der 48-Jährige hatte bis Juni 2024 noch in der Bundesliga beim 1. FC Köln an der Seitenlinie gestanden und zuvor neben dem FC St. Pauli, für den er viele Jahre auch als Profi selbst am Ball war, auch den Schweizer Spitzenklub FC Basel betreut. „Der Cheftrainer ist eine Schlüsselposition in der Gesamtkonstellation eines Klubs“, betont Joe Enochs. „Timo Schultz erfüllt unser definiertes Anforderungsprofil sowohl mit seiner Kompetenz als Fußball-Lehrer als auch menschlich. Er hat vielfältige Erfahrungen im Nachwuchsleistungszentrum und im Seniorenbereich gesammelt. Mit seinen bisherigen Teams stand er für einen Fußball, der von viel Dynamik, hoher Laufbereitschaft, Offensivdrang, taktischer Flexibilität und intensivem Pressing geprägt war.“

Inklusive der Leih-Rückkehrer hatte Timo Schultz seit Sommer nicht weniger als 14 neue Spieler ins Team zu integrieren. Einen davon kennt man an der Hafenstraße noch sehr gut: Kai Pröger. Der inzwischen 33-Jährige war im Juli 2017 vom Nordost-Regionalligisten BFC Dynamo zu RWE gewechselt. Bei den Rot-Weissen zählte der gebürtige Wilhelmshavener mit 18 Treffern und acht Vorlagen in 60 Pflichtspielen zu den Leistungsträgern, ehe er in die 2. Bundesliga zum SC Paderborn 07 wechselte. Bis zum Sommer absolvierte Pröger insgesamt 160 Zweitliga-Partien für die Paderborner sowie den FC Hansa Rostock und den SSV Jahn Regensburg.

„Der VfL hat sich schon im Winter nach mir erkundigt und sich sehr um mich bemüht“, so Kai Pröger. „Seither standen wir in losem Kontakt, den wir mit Blick auf die neue Saison wieder intensiviert haben. Die Verantwortlichen hier haben mir ein richtig gutes Gefühl gegeben, ich freue mich, dass der Wechsel geklappt hat.“ Beim Wiedersehen mit seinem früheren Verein FC Hansa Rostock (0:0) gehörte Pröger zwar zum VfL-Aufgebot, kam aber nicht zum Einsatz. Gut möglich, dass es in Essen wieder anders aussieht. Ebenso wie RWE haben auch die Lila-Weißen nach fünf Spieltagen acht Punkte auf dem Konto. Besonders bemerkenswert: Mit gerade einmal drei Gegentreffern stellen die Osnabrücker eine der sichersten Abwehrreihen der Liga. Nur der FC Hansa Rostock (Torverhältnis 2:2) musste noch ein Tor weniger hinnehmen.

Wiedersehen mit Kai Pröger an der Hafenstraße – Rot-Weiss Essen
Wiedersehen mit Kai Pröger an der Hafenstraße – Rot-Weiss Essen

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