Vor dem Spiel gegen 1860 München machten die Fans von Alemannia Aachen noch mit einer riesigen Choreo auf sich aufmerksam, nach den beiden Gegentoren kurz vor Ende verließen viele Anhänger dann aber fluchtartig das Stadion. Eine Tatsache, die Vize-Präsident Andreas Görtges sauer aufstößt. Bei Facebook übt er deutliche Kritik.

Stadion nach 0:2 "fast halbleer"​


Eigentlich hatten die Gremien der Alemannia die Vereinbarung getroffen, sich nicht mehr eigenständig auf Social-Media-Plattformen zu äußern. Doch an der Massenflucht der Fans beim Spiel gegen 1860 störte sich Vize-Präsident Andreas Görtges so sehr, dass er bei Facebook nun doch einen Post absetzte. Darin bringt der 44-Jährige sein Unverständnis zum Ausdruck: "Das heutige Spiel gegen einen der Topfavoriten der Liga hätte durchaus auch anders ausgehen können!!! Was eine Leistung aller Beteiligten! Was aber ist der Dank eines wirklich großen Teils der Zuschauer? Man flüchtet in Scharen bereits nach dem ersten Gegentor."

Nach dem zweiten Gegentor setzte sich die Massenflucht weiter fort, sodass der Tivoli nach Aussage von Görtges anschließend bereits "fast halbleer" gewesen sei. Vor allem auf der Osttribüne. "Ist das der Dank der angeblich besten Fans und der Beweis für den Zusammenhalt?", fragt Aachens Vize. "Ich spreche nicht über die sieben Leute, die einen dringenden Termin haben. Aber nach einer solchen Leistung, wo wir dem Topfavoriten mit Öcher Tugenden Paroli geboten haben, würde ich erwarten, dass wir die Mannschaft nach Abpfiff gebührend aufmuntern und zeigen, dass wir wert schätzen, wenn man sich für die Alemannia zerreißt! Genau dies würde man mitnehmen, um das nächste wichtige Spiel in Essen anzugehen."

"Ganz schwaches Zeichen"​


Dass aber zahlreiche Fans bereits vorzeitig gegangen sind, bezeichnet Görtges als "ganz schwaches Zeichen" und hätte dies in Aachen "nicht für möglich gehalten. Beim FC ja, in Aachen niemals. Leider wurde ich eines besseren belehrt". Der Mannschaft ruft er indes zu: "Kopf hoch (…): Wer so kämpft, wird letztlich auch erfolgreich sein." Künftig will sich der gebürtige Aachener auch wieder daran halten, in den sozialen Medien keine Posts abzusetzen. "Aber es zerfrisst mich einfach so etwas zu sehen, weil es nach dieser Mannschaftsleistung einfach unangebracht war."

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