Nein, am japanischen Schiedsrichter Yusuke Ohashi wollte Claus-Dieter Wollitz die deutliche 1:4-Niederlage bei Hoffenheim zwar nicht fest machen. Dennoch haderte der Energie-Coach einmal mehr mit dem Unparteiischen und war mit der Leistung des 31-Jährigen nicht zufrieden.

"Sehr vielen unglückliche" Entscheidungen​


Er hatte schon im Vorfeld der Partie Kritik an der Schiedsrichter-Ansetzung geäußert, Claus-Dieter Wollitz – und dürfte sich während der 90 Minuten bestätigt gesehen haben. "Ich fand, dass er nicht der geeinigte Mann für dieses Spiel war", gab Wollitz bei "MagentaSport" zu Protokoll und sprach von "sehr vielen unglücklichen" Entscheidungen, die Ohashi getroffen habe. Dazu gehörte unter anderem ein nicht gegebener Strafstoß für Energie in der 10. Minute, nachdem ein Hoffenheimer den Ball im Anschluss an eine Ecke an die Hand bekommen hatte. "Ein klarer Elfmeter", schimpfte Wollitz, der auch in der 60. Minute einen Elfmeter für seine Mannschaft forderte.

Über den ausgebliebenen Pfiff beschwerte sich der 60-Jährige anschließend derart energisch, dass er von Ohashi mit Gelb bedacht wurde – sehr zum Unverständnis des Cottbuser Trainers: "Er hat vor dem Spiel gesagt, er fordert Respekt. Das ist auch gut so. Ich habe dann dreimal reklamiert." Am Ende hätten sich die Entscheidungen des 31-Jährigen summiert. Dennoch war Wollitz weit davon entfernt, die Niederlage am Unparteiischen festzumachen. "Dafür sind wir verantwortlich, weil wir nicht gut gespielt haben."

Kritik an der Leistung der Mannschaft​


Der 60-Jährige sprach von einer "verdienten Niederlage" seiner Mannschaft, die sie sich "viel zu müde" präsentiert habe, immer nur hinterhergelaufen sei und keinen Zugriff gehabt habe. Zudem sei beim zweiten und dritten Gegentreffer "überhaupt nicht verteidigt worden", schimpfte Wollitz, der zudem eine Reaktion nach der Pause vermisste. "Das 0:4 fällt nach einem Flachpass über 50 Meter. Da haben wir überhaupt keine Grundordnung, und dann ist es dann zu wenig, egal gegen welchen Gegner man spielt." Mit Blick auf die Müdigkeit äußerte Wollitz den Verdacht, dass die zehnstündige Busfahrt ihren Teil dazu beigetragen haben könnte, betonte aber, dass er dies nicht als Ausreden gelten lassen werde.

Stattdessen soll im Training weiter hart gearbeitet werden. "Ich habe schon nach den Spielen gegen Saarbrücken und Schweinfurt gesagt, dass wir viel Arbeit vor uns haben. Es ist nicht so, dass ich mich jetzt bestätigt fühle, aber man hat es im Spiel gesehen", so Wollitz, der mit einer "schwierigen Saison" rechnet. "Wir werden gegen den Abstieg spielen."

Sebald in Torhüter-Planungen involviert​


Dafür soll die Mannschaft in der nächsten Woche noch auf vier Positionen verstärkt, unter anderem soll ein Torhüter als Ersatz für den verletzten Elias Bethke kommen. Momentan ist Alexander Sebald die Nummer 1, der in die weiteren Planungen auf der Torhüter-Position eingebunden ist. "Das ist alles transparent kommuniziert, ich kann damit super umgehen", gab sich der Keeper bescheiden und mannschaftsdienlich: "Ich bin in der Rolle, in der mich der Trainer sieht und probiere der Mannschaft jede Woche zu helfen – egal in welcher Form."

Die Niederlage bei Hoffenheim machte der Keeper indes an der "fehlenden Intensität" fest: "Alles, was uns gegen Hannover ausgezeichnet hat, haben wir heute missen lassen." Für Energie war es die erste Niederlage in dieser Spielzeit, wodurch die Lausitzer in der Tabelle auf Rang 9 abrutschen. Im Heimspiel gegen den FC Ingolstadt soll am nächsten Samstag dann wieder ein Sieg her. Ob Leon Guwara dabei sein, ist allerdings noch offen, nachdem der Verteidiger schon einer halben Stunde vom Platz musste.

https://www.liga3-online.de/war-nicht-der-geeinigte-mann-wollitz-hadert-erneut-mit-dem-schiri/