Rot-Weiss Essen hat die Vorkommnisse rund um das Heimspiel gegen den SSV Ulm 1846 am Samstag zum Anlass genommen, Stellung zu beziehen. Insbesondere Geschehnisse auf der Westtribüne hatten im Verein und dessen Umfeld für intensive Diskussionen gesorgt. Der Klub macht deutlich, dass der Spieltag ein Signal gewesen sei, bestimmte Themen gemeinsam aufzuarbeiten.

Pyrotechnik und Spruchbänder in der Kritik​


Konkret geht es um eine Vielzahl an Pyroaktionen sowie einzelne Inhalte auf Spruchbändern ("Ganz Essen hasst die Polizei"), die laut RWE berechtigte Kritik ausgelöst haben. Der Verein betont, dass Leidenschaft zwar zur Identität von Rot-Weiss Essen gehöre, sich jedoch verantwortungsvoll ausdrücken müsse. Unkoordinierte Pyroaktionen oder inakzeptable Aussagen auf Transparenten lehnt der Klub klar ab, da sie den Verein finanziell, sicherheitsrelevant oder reputativ schädigen könnten. Gleichzeitig hebt RWE die Bedeutung einer starken und leidenschaftlichen Fanszene hervor, die ein wesentlicher Bestandteil der Vereinsidentität sei. Dennoch werde erwartet, dass Fehlverhalten unterbleibt.

Auch die Präsenz von Aufsichtsratsmitglied Lukas Pruschko im Umfeld der aktiven Fanszene im Block hatte am Samstag für Irritationen gesorgt. Dieser Punkt soll – ebenso wie alle weiteren Themen des Spieltags – intern und sachlich aufgearbeitet werden. Der Verein stellt jedoch klar, dass Pruschko als gewähltes Mitglied des Aufsichtsrats weiterhin regelmäßig im Block präsent sein und die Perspektiven aller Fans vertreten werde. Der Aufsichtsrat lehnt die Vorkommnisse vom Samstag geschlossen ab und sieht die Mischung aus Nähe zur Fanszene und unterschiedlichen professionellen Erfahrungen im Gremium als Potenzial.

Neuer Fan-Dialog ab Januar​


Um den Dialog künftig zu intensivieren, startet ab Januar der neue "Arbeitskreis Fans". In diesem Austauschformat sollen Fanvertreter, Vereinsführung, Fanprojekt, Sicherheitsorgane und der Aufsichtsrat regelmäßig zusammenkommen. Ziel ist es, Kommunikation zu verbessern, Strukturen zu stärken und Konflikte frühzeitig zu entschärfen. Lukas Pruschko wird dabei eine Rolle übernehmen.

RWE-Vorstand Alex Rang erklärt dazu: "Die Diskussion rund um das Ulm-Spiel zeigt, dass wir Themen im Verein geschlossen angehen müssen. Pyrotechnik und Inhalte einzelner Plakate werden wir intern aufarbeiten – klar, respektvoll und ohne Vorverurteilungen. Gleichzeitig sehen wir im 'Arbeitskreis Fans' eine große Chance, Dialog und Zusammenhalt im Verein weiterzuentwickeln. Entscheidend ist, dass alle Beteiligten das Wohl von Rot-Weiss Essen in den Mittelpunkt stellen.“

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