Vergangenen Sommer wurde von den vielen Schotten geschwärmt, die während der Europameisterschaft ihren Bravehearts hinterhergereist sind. Auch um gut essen und trinken zu dürfen. In der vergangenen Woche waren es viele aus Essen, die unserer Mannschaft hinterhergereist sind. Um zu trinken und von Edinburgh zu schwärmen. Die siebzig Jahre danach waren für alle Beteiligten ein großartiges Erlebnis und ein voller Erfolg. Vor allem Emotional. Die tausenden Fans in Rot waren für Tage der optische Hingucker in den Straßen von Edinburgh und tolle Botschafter der Stadt Essen. Der Fanmarsch am Spieltag gen Leith ein Eyecatcher und wohl auf zig Handys vieler Zuschauenden gespeichert.
An der Easter Road selbst wurde dann ein Auftritt hingelegt, der allen Fans der Hibs Auftrieb geben dürfte, die sich für einen Wandel in der heimischen Fankultur einsetzen. Auf dem Rasen brauchte unsere Mannschaft etwas länger, um sich dem Niveau der Fans anzupassen, aber mit fortschreitender Spielzeit gelang das immer besser, so dass auch das Spiel extrem ansehnlich war. Europapokal halt. Bis auf zwei- drei Ausnahmen blieb die positive Berichterstattung rund um RWE-International leider eher regional, was durchaus schade ist, denn man hat schließlich auch die Fußballkultur eines ganzen Landes vertreten. Leider ist mögliches Fehlverhalten weniger immer eher eine Schlagzeile wert als die Fröhlichkeit und Partylaune einer großen Menge.
Edinburgh hat durch das Auftreten der Sicherheitskräfte einen Vorteil der britischen Fußballkultur verdeutlicht: Der laustarke Spaziergang der RWE-Fans aller Kategorien wurde roundabout von vierzehn Polizistinnen und Polizisten begleitet, die das ganze Treiben stets entspannt in die richtige Spur zu leiten wussten. Ein Fanmarsch in dieser Größenordnung durch die Stadt des sportlichen Gegners hierzulande wird bisweilen von mindestens einem Wasserwerfer, vier Hundertschaften in voller Kampfmontur, jeweils einer Reiter- und Hundestaffel sowie einem Hubschrauber begleitet. Etwas überspitzt formuliert. Zudem wird akribisch und stets hochauflösend filmisch dokumentiert. Wir haben also nicht nur den Fußballfans in Schottland eine Denkaufgabe hinterlassen. Auch die Sicherheitskräfte hierzulande könnten sich ab und an mal ein Beispiel an der schottischen Unaufgeregtheit nehmen. Weniger ist manchmal mehr. Und viel günstiger und entspannter für alle.
Während mittlerweile auch die letzten Fans aus Edinburgh wieder daheim sein dürften, ist unsere Mannschaft schon wieder unterwegs und weilt seit Montag im Trainingslager im niedersächsischen Wesendorf. Bis zum nächsten internationalen Auftritt unserer Mannschaft und der Sehnsucht vieler Fans nach weiteren Stempeln im Reisepass bedarf es entweder jahrelangen sportlichen Erfolg oder wieder irgendein Jubiläum vergangener internationaler Gegner. Man könnte aber beispielsweise 2034 die Wiederholung der Südamerikatour von 1954 ins Auge fassen. Die Aussicht, achtzig Jahre danach erneut in Südamerika auf unter anderem CA Independiente, Club Atlético San Lorenzo de Almagro, Peñarol Montevideo oder Club Bolívar zu treffen, dürfte sicher nicht wenige Fans direkt Sparverträge abschießen lassen, um dann eines fernen Tages ein nächstes unvergessliches Abenteuer mit RWE erleben zu dürfen. Das aber alles Hirngespinste.
Realität hingegen, dass Rot-Weiss Essen und der TSV 1860 München die neue Saison der 3. Liga eröffnen. An einem Freitag und unter Flutlicht zudem. Edinburgh war sicher wunderschön, aber zuhause ist am schönsten.
https://imschattendertribuene.com/2025/07/18/schottland-suedamerika-246/
An der Easter Road selbst wurde dann ein Auftritt hingelegt, der allen Fans der Hibs Auftrieb geben dürfte, die sich für einen Wandel in der heimischen Fankultur einsetzen. Auf dem Rasen brauchte unsere Mannschaft etwas länger, um sich dem Niveau der Fans anzupassen, aber mit fortschreitender Spielzeit gelang das immer besser, so dass auch das Spiel extrem ansehnlich war. Europapokal halt. Bis auf zwei- drei Ausnahmen blieb die positive Berichterstattung rund um RWE-International leider eher regional, was durchaus schade ist, denn man hat schließlich auch die Fußballkultur eines ganzen Landes vertreten. Leider ist mögliches Fehlverhalten weniger immer eher eine Schlagzeile wert als die Fröhlichkeit und Partylaune einer großen Menge.
Edinburgh hat durch das Auftreten der Sicherheitskräfte einen Vorteil der britischen Fußballkultur verdeutlicht: Der laustarke Spaziergang der RWE-Fans aller Kategorien wurde roundabout von vierzehn Polizistinnen und Polizisten begleitet, die das ganze Treiben stets entspannt in die richtige Spur zu leiten wussten. Ein Fanmarsch in dieser Größenordnung durch die Stadt des sportlichen Gegners hierzulande wird bisweilen von mindestens einem Wasserwerfer, vier Hundertschaften in voller Kampfmontur, jeweils einer Reiter- und Hundestaffel sowie einem Hubschrauber begleitet. Etwas überspitzt formuliert. Zudem wird akribisch und stets hochauflösend filmisch dokumentiert. Wir haben also nicht nur den Fußballfans in Schottland eine Denkaufgabe hinterlassen. Auch die Sicherheitskräfte hierzulande könnten sich ab und an mal ein Beispiel an der schottischen Unaufgeregtheit nehmen. Weniger ist manchmal mehr. Und viel günstiger und entspannter für alle.
Während mittlerweile auch die letzten Fans aus Edinburgh wieder daheim sein dürften, ist unsere Mannschaft schon wieder unterwegs und weilt seit Montag im Trainingslager im niedersächsischen Wesendorf. Bis zum nächsten internationalen Auftritt unserer Mannschaft und der Sehnsucht vieler Fans nach weiteren Stempeln im Reisepass bedarf es entweder jahrelangen sportlichen Erfolg oder wieder irgendein Jubiläum vergangener internationaler Gegner. Man könnte aber beispielsweise 2034 die Wiederholung der Südamerikatour von 1954 ins Auge fassen. Die Aussicht, achtzig Jahre danach erneut in Südamerika auf unter anderem CA Independiente, Club Atlético San Lorenzo de Almagro, Peñarol Montevideo oder Club Bolívar zu treffen, dürfte sicher nicht wenige Fans direkt Sparverträge abschießen lassen, um dann eines fernen Tages ein nächstes unvergessliches Abenteuer mit RWE erleben zu dürfen. Das aber alles Hirngespinste.
Realität hingegen, dass Rot-Weiss Essen und der TSV 1860 München die neue Saison der 3. Liga eröffnen. An einem Freitag und unter Flutlicht zudem. Edinburgh war sicher wunderschön, aber zuhause ist am schönsten.
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