RWE schrammt bei Fußballfest in Edinburgh an Remis vorbei

Dominik Martinovic schnürt beim 2:3 gegen Hibernian FC einen Doppelpack zum zwischenzeitlichen Ausgleich.

Trifft doppelt nach Einwechslung: Dominik Martinovic (links) (Fotos: Markus Endberg)

Was für ein Fußballfest! 70 Jahre nach dem Duell der beiden Klubs in der ersten Runde des damals neugegründeten Europapokals der Landesmeister 1955 standen sich der schottische Erstligist Hibernian FC und Rot-Weiss Essen erneut im Easter Road Stadium in Edinburgh gegenüber. Das stimmungsvolle Jubiläumsspiel endete vor einer großen Kulisse, darunter mehr als 2.100 mitgereiste RWE-Fans und auch Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen, 3:2 (2:0) für die Gastgeber. Gewinner waren aber alle, die bei diesem geschichtsträchtigen Jubiläumsspiel mit dabei waren.

Jamie McGrath (2.) und Junior Hoilett (14.) brachten die „Hibs“ durch zwei frühe Treffer 2:0 in Führung. Noch schneller war allerdings in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit Dominik Martinovic (46./51.), der mit einem Doppelpack für den umjubelten Ausgleich sorgte. Dem eingewechselten Martin Boyle (75.) gelang schließlich das Siegtor für die Schotten, die sich in der Schlussphase allerdings bei ihrem österreichischen Torhüter Raphael Sallinger bedanken mussten, der einen Foulelfmeter von Torben Müsel abwehren konnte (88.).

Anfangsformation zunächst mit drei Zugängen

Rot-Weiss Essen, angetreten in den Sondertrikots zum 70-jährigen Jubiläum der Deutschen Meisterschaft, startete im 4-2-3-1-System. Vor Torhüter Jakob Golz verteidigte in der ersten Halbzeit eine Viererkette mit – von rechts nach links – Jannik Hofmann, José-Enrique Rios Alonso, Tobias Kraulich und Ekin Celebi. Im Mittelfeld liefen Luca Bazzoli und Tom Moustier auf. Ahmet Arslan übernahm die zentrale Position in der Offensive. Unterstützung bekam er von Marvin Obuz (rechts) und Lucas Brumme (links). Im Sturmzentrum lief Ramien Safi auf. Mit Hofmann, Bazzoli und Rückkehrer Obuz standen damit drei Neuzugänge in der Startelf.

In der Schlussphase der ersten Hälfte schied Lucas Brumme wegen einer Fußverletzung vorzeitig aus, für ihn kam Torben Müsel. Auf den weiteren zehn Positionen wechselte Uwe Koschinat zur Pause. Zwischen die Pfosten rückte Felix Wienand, die Abwehrformation bildeten Nils Kaiser, Kapitän Michael Schultz, U 19-Talent Nico Schulte-Kellinghaus und Freiburg-Leihgabe Franci Bouebari. Die Sechserpositionen nahmen Klaus Gjasula und Gianluca Swajkowski ein, in der Offensive wirbelten Kelsey Owusu auf dem rechten Flügel, Torben Müsel auf der Zehnerposition und Kaito Mizuta über links, während Dominik Martinovic als Mittelstürmer im Einsatz war.

Verletzungsbedingt kamen mit Angreifer Marek Janssen und Rechtsverteidiger Michael Kostka zwei weitere Neuzugänge nicht zum Einsatz. Mittelfeldspieler Jimmy Kaparos weilte noch im Sonderurlaub, der vom 1. FC Köln am Mittwoch ausgeliehene Stürmer Jaka Cuber Potocnik hatte die Reise nach Schottland noch nicht angetreten.

McGrath sorgt für denkbar schlechten RWE-Start

Nachdem die Partie erst mit rund 15 Minuten Verspätung angepfiffen werden konnte, weil der RWE-Mannschaftsbus wegen des dichten Verkehrs im Stau stand, erwischten die Rot-Weissen einen denkbar schlechten Start. Bereits die erste Offensivaktion brachte die Führung für die schottischen Hausherren. Den ersten Abschluss konnte Jakob Golz zwar noch bravourös abwehren, gegen den Nachwuchs von Jamie McGrath zum 1:0 (2.) war Essens Nummer eins aber machtlos.

Die Gäste waren in der Folgezeit zwar bemüht, in der Defensive mehr Ordnung herzustellen, bekamen das Spiel zunächst aber nicht richtig in den Griff. Die Folge war der zweite Gegentreffer nach weniger als einer Viertelstunde. Junior Hoilett wurde dabei an der Strafraumgrenze nicht entscheidend gestört und nutzte den Freiraum, um die Kugel mit rechts zum 2:0 (14.) in den oberen rechten Torwinkel zu schlenzen.

Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit kamen die Gäste deutlich besser ins Spiel und auch zu einigen Tormöglichkeiten. Die besten Chancen hatten Ahmet Arslan, der nach einer weiten Flanke volley über das Tor schoss und Tom Moustier mit einem Abschluss aus der Distanz. Recht auffällig agierte der flinke Jannik Hofmann mit einigen gelungenen Offensivaktionen über die rechte Seite. Auf der Gegenseite hatten die Hibs noch eine gute Möglichkeit zum 3:0. Ekin Celebi warf sich in den Schuss, ehe Jakob Golz klären konnte.

Dank Martinovic: RWE meldet sich schnell zurück

Ein ganz anderes Bild ergab sich dann zu Beginn des zweiten Spielabschnitts: Diesmal schlugen die neuformierten Essener sofort zu und verkürzten nach nur wenigen Sekunden. Nach einem Zuspiel von Kaito Mizuta brachte Franci Bouebari die Kugel von der linken Seite nach innen, wo Dominik Martinovic aus kurzer Entfernung nur noch den Fußball hinhalten musste – 1:2 (46.).

Doch damit nicht genug: Keine fünf Minuten später setzte erneut Dominik Martinovic nach einem Pass von Kaito Mizuta zu einem sehenswerten Solo an, zog aus etwa 18 Metern ab und traf durch die Beine seines Gegenspielers zum 2:2-Ausgleich (51.) ins kurze Eck. Mit seinem Doppelpack sorgte Martinovic, der lange Zeit auf seine ersten persönlichen Erfolgserlebnisse warten musste, für eine noch bessere Stimmung bei den mitgereisten RWE-Fans, die das Duell im Easter Road Stadium fast zu einem Heimspiel machten.

Die Hausherren mussten sich danach erst einmal schütteln, wären aber nach einer Stunde beinahe wieder in Führung gegangen. Ein Abschluss von Mittelstürmer Kieron Bowie klatschte gegen den linken Innenpfosten. Es entwickelte sich jetzt ein offener Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten. Während Dominik Martinovic zweimal knapp verzog, traf der eingewechselte Martin Boyle nach einer geschickten Ballannahme per Linksschuss aus 16 Metern zum 3:2 (75.) ins rechte untere Eck.

RWE gab sich aber nicht auf und hatte kurz vor dem Abpfiff tatsächlich noch die große Chance zum erneuten Ausgleich. Nach einem Foul an Torben Müsel im Strafraum gab es den fälligen Elfmeter. Müsel trat selbst an, HFC-Keeper Raphael Sallinger ahnte jedoch die richtige Ecke und fischte den Ball aus dem Toreck (88.). So blieb es am Ende beim knappen Erfolg der Gastgeber. Die RWE-Fans feierten dennoch lange ihre Mannschaft für einen couragierten Auftritt.

Aufstellung 1. Habzeit: Golz – Hofmann, Rios Alonso, Kraulich, Celebi – Bazzoli, Moustier – Obuz, Arslan, Brumme (37. Müsel) – Safi

Aufstellung 2. Habzeit: Wienand – Kaiser, Schultz, Schulte-Kellinghaus, Bouebari – Gjasula, Swajkowski – Owusu, Müsel, Mizuta – Martinovic

Tore: 1:0 McGrath (2.), 2:0 Hoilett (14.), 2:1 Martinovic (46.), 2:2 Martinovic (51.), 3:2 Boyle (75.)

So geht’s in der Vorbereitung weiter:

Samstag, 12. Juli, 13 Uhr: Spiel zuhause gegen Fortuna Köln (Regionalliga West) / unter Ausschluss der Öffentlichkeit -> hier geht’s zum Livestream
Montag, 14. Juli – Freitag, 18. Juli: Trainingslager in Wesendorf/Niedersachsen
Freitag, 18. Juli, 14 Uhr: Testspiel beim 1. FC Magdeburg (Avnet Arena) -> Infos zum Ticketvorverkauf
Freitag, 25. Juli, 15 und 17 Uhr: Doppeltest (2 x 90 Minuten) beim FC Augsburg (Bundesliga) in Dillingen an der Donau -> Infos zum Ticketvorverkauf

Der Auftakt der Saison 2025/26:

Freitag, 1. August, 19 Uhr: 1. Spieltag, 3. Liga, gegen den TSV 1860 München (H)
Samstag, 9. August 14 Uhr: 2. Spieltag, 3. Liga, beim TSV Havelse (A)
Montag, 18. August, 20:45 Uhr: DFB-Pokal, 1. Runde, gegen Borussia Dortmund (H)

Weitere Impressionen vom Spiel in Schottland: