Stellungnahme des Vorstandes von Rot-Weiss Essen zu den Vorkommnissen in Saarbrücken.
(Foto: Endberg)
Liebe Mitglieder von Rot-Weiss Essen,
liebe Fans, Freunde, Partner und Unterstützer,
zuletzt hatten wir zu Euch allen auf der Mitgliederversammlung Mitte Oktober gesprochen und Euch einige Gedanken und Vorhaben zur strukturellen Zielsetzung und den organisatorischen Plänen unseres Vereins kommuniziert. Uns im Vorstand ist es sehr wichtig und ein besonderes Anliegen, Euch auf diesem Weg weiter mitzunehmen und Euch dabei ausführlich zu informieren – so transparent und schnell wie möglich. Wirtschaftlich sind wir auf dem richtigen Weg, die wirtschaftliche Situation des Vereins entwickelt sich durch verschiedene Maßnahmen positiv: Die aktuelle Saison 2024/2025 ist vollumfänglich durchfinanziert. Dies schafft in herausfordernden Zeiten eine gesunde Basis für den Verein. Unser Ziel ist es weiterhin, aus dieser Stabilität positive Ergebnisse gewinnen zu können.
Ungeachtet dessen haben uns die Vorkommnisse während unseres Auswärtsspiels beim 1. FC Saarbrücken am gestrigen Sonntag, 1. Dezember, frustriert und sehr nachdenklich zurückgelassen. Bei allen RWE-Verantwortlichen kreisen die Gedanken über den Ereignissen, wir müssen die Eindrücke immer noch verarbeiten. Das impulsive und egoistische Verhalten einiger weniger Personen in unserem Block im Ludwigsparkstadion, das beinahe zu einem Abbruch der Partie geführt hätte, hat uns erschrocken, enttäuscht und zu einer schlaflosen Nacht geführt. Insbesondere das mehrfache unverantwortliche Abschießen von Leuchtraketen auf das Spielfeld und in Richtung der Zuschauertribünen hat eine Grenze überschritten, die wir so nicht tolerieren können.
Für solche vorsätzlich gefährlichen Aktionen steht Rot-Weiss Essen jetzt und auch in Zukunft nicht! Wir distanzieren uns ausdrücklich und deutlich davon. Allen muss klar sein: Niemand darf sich in dieser beschämenden Art und Weise über den Verein und die Werte des Vereins stellen. Diese Haltung deckt sich mit der Meinung aller unserer Gremien und den zahlreichen Zuschriften, die wir seit dem späten Sonntagnachmittag erhalten haben.
Wir werden die Vorkommnisse in Saarbrücken, durch die glücklicherweise niemand verletzt wurde, intensiv aufarbeiten. Auch wenn uns bewusst ist, dass steigende Gewaltbereitschaft ein gesamtgesellschaftliches Problem ist und auch andere Fußballklubs diesbezüglich große Sorgen haben, müssen und werden wir uns damit umfänglich auseinandersetzen und wir werden nicht zur Normalität übergehen.
Rot-Weiss Essen steht grundsätzlich, vor allem an der Hafenstraße, für eine ganz besondere Emotionalität und einen überaus positiven Fan-Support, um dem uns ganz Fußball-Deutschland beneidet. Auf diesen eminent wichtigen Rückhalt, der uns in der Vereinshistorie auch durch schlechte Zeiten getragen hat, sind wir sehr stolz und fühlen deswegen stets eine große Dankbarkeit. Insbesondere die Mannschaft benötigt dringend Eure – positive – Unterstützung, um unsere sportlichen Ziele erreichen zu können.
Die Geschehnisse in Saarbrücken werden neben einem Imageschaden zudem aber auch kurzfristig in finanzieller Hinsicht negative Folgen für uns haben: Die zu erwartende Geldstrafe im hohen fünfstelligen Bereich wird uns empfindlich treffen und sehr schmerzen. Sie wird unsere wirtschaftlichen Erfolge, die daraus entstehenden Möglichkeiten und ebenso die Optionen für die Winter-Transferperiode deutlich einschränken. In der laufenden Spielzeit haben wir zwar bereits gezielt etwas mehr in den Kader investiert. Ungeachtet dessen sind wir überzeugt vom Potenzial der Mannschaft und gemeinsam mit dem Aufsichtsrat wägen wir ab, ob wir unsere ambitionierten Planauflagen, die alle Vereine besitzen, erfüllen oder bewusst anpassen, um im Winter zusätzliche Handlungsspielräume zu schaffen.
Aktuell liegt der Fokus voll auf der Mannschaft und dem Trainerteam. Bis Weihnachten gilt es, Einsatzbereitschaft, Mut und Fleiß noch stärker und konstanter auf den Platz zu bringen. Lasst uns die beiden anstehenden Heimspiele gegen den TSV 1860 München und den VfB Stuttgart II sowie das Auswärtsspiel beim VfL Osnabrück wieder gemeinsam und als geschlossene Einheit angehen und wichtige Punkte einfahren, damit wir an Weihnachten und zum Jahreswechsel in der Tabelle „über dem Strich“ stehen. Dann haben wir eine gute Voraussetzung für eine erfolgreiche Rückrunde und ein gutes Jahr 2025!
Mit rot-weissen Grüßen
Marc-Nicolai Pfeifer & Alexander Rang
Vorstand Rot-Weiss Essen e.V.
https://www.rot-weiss-essen.de/2024/12/02/offener-brief-zur-aktuellen-situation/