Es ist vollbracht, die Messe gelesen, der Drops gelutscht! RWE wird auch in der Spielzeit 25/26 in der Dritten Liga antreten.

Wie wichtig dabei der Sieg bei den Münchner Löwen war, sieht man daran, dass sich auch die (ehemalige) Konkurrenz um den Klassenerhalt mit allen erdenklichen Mitteln gegen den Abstieg sträubt, man denke an den Stuttgarter Sieg gegen die Alemannia oder vor allem an den Mannheimer Erfolg bei den strauchelnden Cottbussern. Natürlich ist es für die „Buwe“ mit den noch ausstehenden Partien gegen die Top-2 der Liga noch das härteste der Restprogramme, aber man bleibt an den Schwaben dran und konnte nun sogar noch die „kleinen“ Borussen mit in den Strudel ziehen. Aufgrund der besonderen Situation, dass letztere beiden Vereine sogar noch direkt gegeneinander spielen, machen diese drei Clubs den vierten Absteiger nach Unterhaching, Sandhausen (was für ne Rückrunde!) und Hannover unter sich aus, Alemannia Aachen hat nur noch ein minimales Restrisiko mit einer um zehn Treffer besseren Differenz auf Stuttgart, die ja zudem gegen Dortmund dann auch noch unentschieden spielen müssten.

Es ist begeisternd mit anzusehen, was Uwe Koschinat aus unserem Kader herausgeholt hat. Aktuell Platz 1 in der Rückrundentabelle, nachdem man zur Winterpause mit viel Frust aber nur wenigen Punkten im Gepäck schon nervös werden konnte.

Ich gebe zu, dass auch ich nach dem ernüchternden Rückrundenauftritt am Tivoli mehr verängstigt als zuversichtlich mit dem Tabellenrechner gespielt habe. Ein Drama-Finale in Stuttgart schien nicht unwahrscheinlich, zumal Osnabrück zu punkten begann und zum erwarteten Ligafavoriten zu wachsen schienen. Doch dann kamen die Auswärtssieg in Bielefeld und Wiesbaden und damit die Hoffnung, dass alles ein gutes Ende nehmen würde. Sieben Spiele ohne Niederlage, eine tolle Serie, brachten uns nicht nur aus dem Keller heraus, sondern auch wieder das Matchglück mit dem gedrehten Spiel gegen Harenbrocks Hanseaten und den unverhofften Erfolg in Cottbus zurück.

Am Ende habe ich ein wenig auf Platz 4 geschielt, der ja die direkte Quali für den DFB-Pokal mit sich bringt, doch leider hatten die Saarbrücker da wohl etwas dagegen. Es bleibt aber dabei: Es war eine tolle Rückserie, die mit zwei weiteren Siegen noch zur besten Drittligasaison avancieren kann. (Im Übrigen drücke ich dem FCS die Daumen, dass sie in der Relegation unsere blauen Freunde in die Drittklassigkeit schießen – ja, für mich sind die noch nicht durch!)

Der Titel „Klasse gehalten“ ist aber auch auf zwei Arten lesbar. Nachdem der Wechsel von Golz zu Wienand für medialen Wirbel gesucht hat – zu dem Uwe Koschinat fulminant in der Pressekonferenz Stellung bezogen hat, dürfte Wienand sowas wie der „Spieler des Spiels“ gewesen sein. Mit einer tollen Fußabwehr einmal zur Stelle (ich meine, das hätte das 1:1 werden können) und kurz vor Schluss wie ein Riese vor dem völlig blank am Elfmeterpunkt auftauchenden Abiama da, wo ein Torwart stehen muss. Dazu ein Assist zum 3:1, der ein wenig an Neuer bei der Heim-WM 2006 gegen England erinnerte – das wird, das sollte ihm sichtlich gut tun. Dafür gab es immerhin von der Fachpresse eine nicht nachvollziehbare 2,5. Nur der Herrgott weiß, warum.

Indessen sind neben der Liga alle Augen auf das „Finale Furioso“ gerichtet, wenn RWE am 24.05. beim aufgestiegenen MSV zu Gast ist. Hatte ich auch hier nach dem RWO-Spiel noch ein wenig Bauchschmerzen, so bin ich optimistisch gespannt, welches Karnickel Koschinat gegen die Zebras aus dem prallvollen Zylinder ziehen wird.

https://nullsiebenblog.wordpress.com/2025/05/05/klasse-gehalten/