Das Erstrundenspiel im DFB-Pokal am heimischen TV-Gerät sowohl in der ARD- als auch der Sky- Version am Tag danach noch einmal angeschaut, offenbarte einmal mehr den unglaublichen Unterschied zwischen Fußball im Stadion und am heimischen Monitor. Vielleicht ist das bei entsprechender Ausstattung mit Surround Boxen oder anderen ausgefeilten Klangsystemen noch anders, das vermag ich nicht zu beurteilen. Aber ein handelsüblicher Fernseher kann leider nicht annähernd die Atmosphäre wiedergeben, wie sie an diesem Montagabend wirklich und vor allem durchgehend im Stadion an der Hafenstraße geherrscht hat.
Ganz besonders nicht rund um die sechszigste Minute, als die Fans des BVB ein Lied anstimmten, welches auch wir mit leicht verändertem Text oft zu singen pflegen. Nein, nicht Conny Kramer, es wurde den ganzen Abend über wirklich und ausschließlich die jeweils eigenen Mannschaft angefeuert. Sondern das Lied, bei welchen wir unser ganzes Leben für Dich (RWE) einstehen. Es wurde nun in der BVB-Edition schon sehr laut aus dem Gästeblock vorgetragen, als sämtliche Heimtribünen dieses Lied regelrecht kaperten, um unsere eigene Version vorzutragen. Es sangen also nicht weniger als alle, wirklich alle, Tribünen die Liebe zum eigenen Verein gen Rasen und es war für mich der Moment der Momente im Stadion an der Hafenstraße seit Eröffnung. Nie zuvor dürfte es dort für kurze Zeit in Summe so laut gewesen sein. In „G1“ unten verortet hatte man das Gefühl, dass zeitgleich ein Flugzeug startet und der Güterzug hinter dem Schrebergarten angedonnert kommt. Das nur zur Einordnung. Ein ganz fantastischer Moment.
Das atmosphärisch schon sehr dichte Auftaktspiel gegen die Münchner Löwen wurde also noch einmal getoppt. Was sicherlich auch dem Auftritt unserer Mannschaft geschuldet war. Während der BVB bis auf die ersten zwanzig Minuten und dem leider genialen Moment von Serhou Guirassy scheinbar weit unter den eigenen Möglichkeiten blieb, brachte der RWE spätestens eben nach den ersten zwanzig Minuten des Überstehens eine dermaßen couragierte und auch spielerisch wertvolle Leistung auf den Rasen, die nach Abpfiff trotz Ausscheidens mehr als dankbar und anerkennend honoriert wurde. Auch hier liegt in der Beurteilung sicherlich der Vorteil bei denen, die vor Ort sind. Aber Fußball ist immer auch wie die Erkenntnis aus einer leicht abgewandelten Spezi Werbung: Wir gucken alle mit anderen Augen auf das Spiel!
Ich hätte gerne noch eine weitere Runde im DFB-Pokal genossen, diese ganze Aufgeregtheit nur für ein Spiel. Ausscheiden oder Weiterkommen. Es hat aber nun mal nicht sollen sein, aber man darf anhand der gezeigten Leistung unserer Mannschaft trotzdem stolz auf die kurze Verweildauer im diesjährigen Wettbewerb sein. Vor dem Spiel gab es noch zwei ganz eigene Momente im Stadion. Zum einen der laute Moment, als man sich plötzlich selbst im eher ruhigen Habitat G1 umgeben von hoch erhobenen Händen zuzüglich darauf folgendem Klatschrhythmus befand. Die beiden Vorsänger hatten das dringende Bedürfnis, nicht nur die West, sondern gleich das ganze Stadion auf dieses so besondere Spiel einzustimmen und taten dieses nach Absprache auf dem Rasen stehend (hüpfend) über die Stadionlautsprecher. Man kann ja immer verschiedener Meinung auch zum Thema Liedauswahl und Vortrag generell im Stadion sein, aber das Dingen hat gefruchtet und seine Wirkung im Laufe des Spiels voll entfaltet.
Der leise Moment vor der völligen Stille gehörte dann Walter Ruege und seinen Worten über die Karriere und das Leben von Frank Mill. Der Fußball hat oft seine eher zufällig anmutenden, aber umso Schicksal trächtigeren Momente. Das beide Fanlager um einen Spieler trauern, war einer davon. Und es gibt dann auch keinen authentischeren Menschen als Walter, die Eloge auf Frank Mill vorzutragen. Wie so oft in den ganz speziellen Momenten rund um Rot-Weiss Essen merkt man Walter stets an, wie es ihm selbst dabei geht. Dieser immer öfter in den Stadien anzutreffenden Spezies Jahrmarktschreier nimmt man manches nicht ab, aber Walter Ruege war mit jedem Wort die persönliche Betroffenheit und Trauer über den Verlust eines der ganz Großen bei RWE (und auch BVB) anzumerken. Da Walter so authentisch ist, konnte er auch nicht verbergen, wie es ihn irgendwann genervt hat, immer wieder den Spruch gegen das Abbrennen von Pyrotechnik aufsagen zu müssen. Hier wäre auch weniger wirklich mehr gewesen.
Gewesen waren auch nicht wenige BVB-Fans in den Heimblöcken. Sehr leicht zu erkennen an der Trikotfarbe. Ich will da auch gar nicht groß in die Diskussion einsteigen, ich habe keine Aktien (hö hö, welch Wortwitz, BVB und Aktien) in Richtung BVB, habe mich über vieles von dort in der Vergangenheit geärgert, kann aber auch die Sehnsucht nach großem Fußball nachvollziehen, die nicht wenige RWE-Fans in ganz tristen Zeiten gen Westfalenstadion hat ziehen lassen. Für mich ist der größte Fußball immer dort, wo der RWE spielt. Sympathien gibt es für Vereine auf der Insel und Waldsturm Frensdorf. Mein Heimatverein Eintracht Nordhorn macht es mir hingegen aktuell sehr schwer. Investor hier das Stichwort. Das aber nur am Rande. Das ganze Geklüngel miteinander hatte aber einen unschlagbaren Vorteil an diesem Montagabend: Rund um das Stadion lief alles durcheinander, war es richtiggehend entspannt.
Bei einem Spiel gegen die Blauen beispielsweise hätte das alles wohl eine ganz andere Note bekommen: Wasserwerfer und Reiterstaffel anstatt gemischte Farben und ein Hoch auf uns. Aber, es gab eben auch immer wieder BVB-Fans, die den Eindruck erweckt haben, zu einem Heimspiel zu gehen. Stellvertretend dafür jener BVB-Fan gehobenen Alters, der Tickets für G3 hatte, um dann hinter der Gottschalk festzustellen, dass er nun einmal rund um das ganze Stadion und noch viel weiter laufen musste, um den Gästeeingang zu erreichen. Welch unsympathische Schimpfkanonade. Welche Arroganz, dass man ihn, den BVB-Fan doch schließlich zum Gästeblock durchlassen müsste usw. Nee, da erkundigt man sich einfach vorher, wie die Bedingungen beim Gastgebenden Verein sind, denn zuallererst ist man auch als Fan von Borussia Dortmund bei Rot-Weiss Essen eben: Gast! Das hatte manchmal was von unseren lieben niederländischen Nachbarn, wenn sie im Sommer das Nordhorner Freibad als Holländisches Hoheitsgebiet betrachten.
Im Stadion selbst hat sich seit Einführung des Pfandsystem leider eine neue Unsitte verbreitet, nämlich das Klauen der Pfandbecher. Unglaublich, wie schnell das manchmal vonstatten geht und wie sehr man mittlerweile auf seinen eigenen Becher aufpassen muss. Bislang habe ich nach dem Spiel immer wenigstens einen Becher zugunsten der Jugendabteilung gespendet. Was dann leider nicht geht, wenn der Becher gemopst wird.
Tja, und dann war da noch das Foul von Kelsey Owusu kurz vor Schluss einer aufregenden Partie an Yan Couto. Wie sehr da auch wieder Perspektiven täuschen können, denn von unserer Warte aus G1 aus war das Foul als solches nicht wirklich zu erkennen. Es wirkte tatsächlich eher so, als ob hier ein am Boden liegender Spieler des BVB den Klassiker Zeitschinden vortragen wollte. Lautstarke Aufgeregtheit meinerseits inklusive. Den Fehltritt als solches erst viel später und im Nachhinein wahrgenommen, war das natürlich alles andere als Theatralik, sondern echter Schmerz.
Was dann aber das Foul, welches natürlich alles andere als ein Anschlag war, an sozial medialen Reaktionen ausgelöst hat, dass ist einfach nicht mehr nachzuvollziehen. Wie muss ich drauf sein, um nach einem Foul eines Spielers der gegnerischen Mannschaft reflexartig sofort in die Tastaturen zu hauen, rassistischen Müll zu verbreiten oder diesen anderen Verein ins Spiel zu bringen, bei dem der Betreffende Spieler auch schon mal unter Vertrag stand. Das geschah ja scheinbar alles in minutenschnelle. Das ist ein viel schlimmeres Foul, welches das Internet durchzieht wie ein roter Faden.
Ich kann mich herrlich über Gegenspieler aufregen, aber Herkunft, Hautfarbe, Religion oder was auch immer spielen dabei überhaupt keine Rolle. Wir jagen alle dem einen Ball hinterher, der macht keine Unterschiede, wer ihn tritt. Ich fand es richtig gut, dass RWE die Kommentarfunktion deaktiviert hat. Leider der einzig richtige Umgang, um die Bühne Hass den hassenden zu entziehen. Yan Couto geht es glücklicherweise besser, aber Kelsey Owusu musste zum Eigenschutz seinen Instagram Account löschen. Verletzt wurden so beide Spieler. Der eine am Knie, der andere an der Seele.
Rot-Weiss Essen hat nun drei Spiele in der bisherigen Saison absolviert: Zweimal starke Auftritte daheim, ein zu erwartbarer schwerer auswärts. Dabei herausgekommen sind zwei Unentschieden in der Liga und das Ausscheiden im Pokal. Liest sich tatsächlich unter den Erwartungen sämtlicher Experten und natürlich auch unter der eigenen Prognose. Was bedeutet: Der Kessel hat Druck und die Mannschaft sollte den am besten schon Freitag direkt ausgleichen. Das ist ja auch wieder so ein DFB-Klassiker: Da wirkt die Erstellung des Spielplans wie die größte Leistung nach der Enigma-Gleichung und dann lässt man Rot-Weiss Essen nach dem Pokalspiel am Montag direkt am Freitag darauf beim ausgeruhten SV Wehen Wiesbaden antreten. Ich wäre trotzdem für den ersten Saisonsieg. Für die Mannschaft. Für uns alle!
https://imschattendertribuene.com/2025/08/20/dezibel/
Ganz besonders nicht rund um die sechszigste Minute, als die Fans des BVB ein Lied anstimmten, welches auch wir mit leicht verändertem Text oft zu singen pflegen. Nein, nicht Conny Kramer, es wurde den ganzen Abend über wirklich und ausschließlich die jeweils eigenen Mannschaft angefeuert. Sondern das Lied, bei welchen wir unser ganzes Leben für Dich (RWE) einstehen. Es wurde nun in der BVB-Edition schon sehr laut aus dem Gästeblock vorgetragen, als sämtliche Heimtribünen dieses Lied regelrecht kaperten, um unsere eigene Version vorzutragen. Es sangen also nicht weniger als alle, wirklich alle, Tribünen die Liebe zum eigenen Verein gen Rasen und es war für mich der Moment der Momente im Stadion an der Hafenstraße seit Eröffnung. Nie zuvor dürfte es dort für kurze Zeit in Summe so laut gewesen sein. In „G1“ unten verortet hatte man das Gefühl, dass zeitgleich ein Flugzeug startet und der Güterzug hinter dem Schrebergarten angedonnert kommt. Das nur zur Einordnung. Ein ganz fantastischer Moment.
Das atmosphärisch schon sehr dichte Auftaktspiel gegen die Münchner Löwen wurde also noch einmal getoppt. Was sicherlich auch dem Auftritt unserer Mannschaft geschuldet war. Während der BVB bis auf die ersten zwanzig Minuten und dem leider genialen Moment von Serhou Guirassy scheinbar weit unter den eigenen Möglichkeiten blieb, brachte der RWE spätestens eben nach den ersten zwanzig Minuten des Überstehens eine dermaßen couragierte und auch spielerisch wertvolle Leistung auf den Rasen, die nach Abpfiff trotz Ausscheidens mehr als dankbar und anerkennend honoriert wurde. Auch hier liegt in der Beurteilung sicherlich der Vorteil bei denen, die vor Ort sind. Aber Fußball ist immer auch wie die Erkenntnis aus einer leicht abgewandelten Spezi Werbung: Wir gucken alle mit anderen Augen auf das Spiel!
Ich hätte gerne noch eine weitere Runde im DFB-Pokal genossen, diese ganze Aufgeregtheit nur für ein Spiel. Ausscheiden oder Weiterkommen. Es hat aber nun mal nicht sollen sein, aber man darf anhand der gezeigten Leistung unserer Mannschaft trotzdem stolz auf die kurze Verweildauer im diesjährigen Wettbewerb sein. Vor dem Spiel gab es noch zwei ganz eigene Momente im Stadion. Zum einen der laute Moment, als man sich plötzlich selbst im eher ruhigen Habitat G1 umgeben von hoch erhobenen Händen zuzüglich darauf folgendem Klatschrhythmus befand. Die beiden Vorsänger hatten das dringende Bedürfnis, nicht nur die West, sondern gleich das ganze Stadion auf dieses so besondere Spiel einzustimmen und taten dieses nach Absprache auf dem Rasen stehend (hüpfend) über die Stadionlautsprecher. Man kann ja immer verschiedener Meinung auch zum Thema Liedauswahl und Vortrag generell im Stadion sein, aber das Dingen hat gefruchtet und seine Wirkung im Laufe des Spiels voll entfaltet.
Der leise Moment vor der völligen Stille gehörte dann Walter Ruege und seinen Worten über die Karriere und das Leben von Frank Mill. Der Fußball hat oft seine eher zufällig anmutenden, aber umso Schicksal trächtigeren Momente. Das beide Fanlager um einen Spieler trauern, war einer davon. Und es gibt dann auch keinen authentischeren Menschen als Walter, die Eloge auf Frank Mill vorzutragen. Wie so oft in den ganz speziellen Momenten rund um Rot-Weiss Essen merkt man Walter stets an, wie es ihm selbst dabei geht. Dieser immer öfter in den Stadien anzutreffenden Spezies Jahrmarktschreier nimmt man manches nicht ab, aber Walter Ruege war mit jedem Wort die persönliche Betroffenheit und Trauer über den Verlust eines der ganz Großen bei RWE (und auch BVB) anzumerken. Da Walter so authentisch ist, konnte er auch nicht verbergen, wie es ihn irgendwann genervt hat, immer wieder den Spruch gegen das Abbrennen von Pyrotechnik aufsagen zu müssen. Hier wäre auch weniger wirklich mehr gewesen.
Gewesen waren auch nicht wenige BVB-Fans in den Heimblöcken. Sehr leicht zu erkennen an der Trikotfarbe. Ich will da auch gar nicht groß in die Diskussion einsteigen, ich habe keine Aktien (hö hö, welch Wortwitz, BVB und Aktien) in Richtung BVB, habe mich über vieles von dort in der Vergangenheit geärgert, kann aber auch die Sehnsucht nach großem Fußball nachvollziehen, die nicht wenige RWE-Fans in ganz tristen Zeiten gen Westfalenstadion hat ziehen lassen. Für mich ist der größte Fußball immer dort, wo der RWE spielt. Sympathien gibt es für Vereine auf der Insel und Waldsturm Frensdorf. Mein Heimatverein Eintracht Nordhorn macht es mir hingegen aktuell sehr schwer. Investor hier das Stichwort. Das aber nur am Rande. Das ganze Geklüngel miteinander hatte aber einen unschlagbaren Vorteil an diesem Montagabend: Rund um das Stadion lief alles durcheinander, war es richtiggehend entspannt.
Bei einem Spiel gegen die Blauen beispielsweise hätte das alles wohl eine ganz andere Note bekommen: Wasserwerfer und Reiterstaffel anstatt gemischte Farben und ein Hoch auf uns. Aber, es gab eben auch immer wieder BVB-Fans, die den Eindruck erweckt haben, zu einem Heimspiel zu gehen. Stellvertretend dafür jener BVB-Fan gehobenen Alters, der Tickets für G3 hatte, um dann hinter der Gottschalk festzustellen, dass er nun einmal rund um das ganze Stadion und noch viel weiter laufen musste, um den Gästeeingang zu erreichen. Welch unsympathische Schimpfkanonade. Welche Arroganz, dass man ihn, den BVB-Fan doch schließlich zum Gästeblock durchlassen müsste usw. Nee, da erkundigt man sich einfach vorher, wie die Bedingungen beim Gastgebenden Verein sind, denn zuallererst ist man auch als Fan von Borussia Dortmund bei Rot-Weiss Essen eben: Gast! Das hatte manchmal was von unseren lieben niederländischen Nachbarn, wenn sie im Sommer das Nordhorner Freibad als Holländisches Hoheitsgebiet betrachten.
Im Stadion selbst hat sich seit Einführung des Pfandsystem leider eine neue Unsitte verbreitet, nämlich das Klauen der Pfandbecher. Unglaublich, wie schnell das manchmal vonstatten geht und wie sehr man mittlerweile auf seinen eigenen Becher aufpassen muss. Bislang habe ich nach dem Spiel immer wenigstens einen Becher zugunsten der Jugendabteilung gespendet. Was dann leider nicht geht, wenn der Becher gemopst wird.
Tja, und dann war da noch das Foul von Kelsey Owusu kurz vor Schluss einer aufregenden Partie an Yan Couto. Wie sehr da auch wieder Perspektiven täuschen können, denn von unserer Warte aus G1 aus war das Foul als solches nicht wirklich zu erkennen. Es wirkte tatsächlich eher so, als ob hier ein am Boden liegender Spieler des BVB den Klassiker Zeitschinden vortragen wollte. Lautstarke Aufgeregtheit meinerseits inklusive. Den Fehltritt als solches erst viel später und im Nachhinein wahrgenommen, war das natürlich alles andere als Theatralik, sondern echter Schmerz.
Was dann aber das Foul, welches natürlich alles andere als ein Anschlag war, an sozial medialen Reaktionen ausgelöst hat, dass ist einfach nicht mehr nachzuvollziehen. Wie muss ich drauf sein, um nach einem Foul eines Spielers der gegnerischen Mannschaft reflexartig sofort in die Tastaturen zu hauen, rassistischen Müll zu verbreiten oder diesen anderen Verein ins Spiel zu bringen, bei dem der Betreffende Spieler auch schon mal unter Vertrag stand. Das geschah ja scheinbar alles in minutenschnelle. Das ist ein viel schlimmeres Foul, welches das Internet durchzieht wie ein roter Faden.
Ich kann mich herrlich über Gegenspieler aufregen, aber Herkunft, Hautfarbe, Religion oder was auch immer spielen dabei überhaupt keine Rolle. Wir jagen alle dem einen Ball hinterher, der macht keine Unterschiede, wer ihn tritt. Ich fand es richtig gut, dass RWE die Kommentarfunktion deaktiviert hat. Leider der einzig richtige Umgang, um die Bühne Hass den hassenden zu entziehen. Yan Couto geht es glücklicherweise besser, aber Kelsey Owusu musste zum Eigenschutz seinen Instagram Account löschen. Verletzt wurden so beide Spieler. Der eine am Knie, der andere an der Seele.
Rot-Weiss Essen hat nun drei Spiele in der bisherigen Saison absolviert: Zweimal starke Auftritte daheim, ein zu erwartbarer schwerer auswärts. Dabei herausgekommen sind zwei Unentschieden in der Liga und das Ausscheiden im Pokal. Liest sich tatsächlich unter den Erwartungen sämtlicher Experten und natürlich auch unter der eigenen Prognose. Was bedeutet: Der Kessel hat Druck und die Mannschaft sollte den am besten schon Freitag direkt ausgleichen. Das ist ja auch wieder so ein DFB-Klassiker: Da wirkt die Erstellung des Spielplans wie die größte Leistung nach der Enigma-Gleichung und dann lässt man Rot-Weiss Essen nach dem Pokalspiel am Montag direkt am Freitag darauf beim ausgeruhten SV Wehen Wiesbaden antreten. Ich wäre trotzdem für den ersten Saisonsieg. Für die Mannschaft. Für uns alle!
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