Der Himmel über dem Essener Norden vergangenen Freitag war grau. Er entlud sich gelegentlich in normalem Regen, einmal vor dem Anpfiff gar Gießkannen artig. Danach war von oben Schicht im Schacht, es gab als Entschädigung noch einen herrlichen Regenbogen und die mittlerweile unvermeidliche Polizeidrohne konnte wieder ihre wohl unvermeidlichen Kreise ziehen. Aber wie intensiv der Regen vor dem Spiel auch war, den Fans des einzigartigen RWE war es egal, denn wenn die neue Saison ansteht, geht es traditionell besonders früh Richtung Stadion. Freitagabend gestaltet sich der Spielbesuch zudem grundsätzlich relativ entspannter, das Tageswerk ist verrichtet und den meisten winkt das freie Wochenende. Der Einlass ging trotz neuem Dienstleister gut voran, lediglich der ein- oder andere Scanner hatte Wetter.
An der Farbenlehre müsste auch noch etwas nachjustiert werden, denn die Farbe Blau gehört definitiv nicht in die Heimblöcke. Aber ansonsten war das, ich kann da nur für G1 schreiben, für das erste Heimspiel auf bislang ungewohntem Terrain Hafenstraße überraschend unkompliziert geordnet. Gefühlt mit einem Drittel an Personal im Vergleich zu den Vorjahren. Die Musik hatte eine sehr angenehme Lautstärke, was dazu führte, dass sich mehr unterhalten wurde. Man hatte sich ja in weiten Teilen seit der vergangenen Saison auch nicht mehr gesehen. Für Fußballfans eine halbe Ewigkeit, diese Sommerpause, da hat man sich schließlich so einiges zu erzählen. Gut deshalb, wenn man sich das mit dem Schreien dann für das Spiel aufbewahren kann.
Die wirklich interessante Frage vor dem Anpfiff war unter anderem die, was dieser kleine Hauch an Euphorie rund um die Hafenstraße mit uns macht, oder ob die ungleich größere Euphorie an Giesings Höhen nichts anderes als eine 0:4 Klatsche mit sich bringen wird? Es kam natürlich ganz anders und wohl alle im Stadion durften sich an einem rasanten Unentschieden erfreut haben, welches in Summe vielleicht in Ordnung ging, aber aufgrund vor allem der letzten fünfzehn Minuten inklusive Verlängerung doch den Hauch mehr einen Punktgewinn für die Löwen bedeutet. Dem großen Favoriten auf die Meisterschaft mehr als nur Paroli geboten zu haben hatte folgende Logik nach dem Spiel zur Folge: Der BVB hat aufgrund unserer Leistung kein Freilos zur zweiten DFB-Pokalrunde gebucht aber wir haben in Havelse aufgrund unserer Leistung ebenfalls nicht automatisch gewonnen. Havelse wird das wohl viel schwerere Spiel als der Selbstgänger gegen den BVB werden.
Das war wirklich ein aufregendes Spiel, welches die DFB-Spitze vor Ort geboten bekam. Einziger Kritikpunkt hier: Andreas Rettig hätte durchaus einen RWE-Schal zu der stylischen DFB-Jacke tragen dürfen, wir wissen doch alle um seine große Fußballliebe und sind da komplett einer Meinung.
Im Forum hingegen werden wir wohl niemals alle einer Meinung werden, was in einem so großen Umfeld wie dem des RWE auch völlig normal ist. Wenn dort gelegentlich selbst nach diesem atmosphärisch dichten Freitag Abend mit der Stimmung gehadert wird, dann zeigt das, wie unterschiedlich diese auf den unterschiedlichen Tribünen wahrgenommen wird. Auch hier kann ich natürlich nur für G1 schreiben, aber exakt dort war dieser Abend einer der stimmungsvollsten Höhepunkte, seit unser Stadion auch die Gottschalk für Heimfans geöffnet hat. Dieses wohl der Tatsache geschuldet, dass in einer Intensität in die Gesänge eingestimmt wurde, die bislang eher nicht der Fall war.
Zudem sieht man von hier natürlich herrlich die Mitmachquote auf der alten West, aber vor allem auch, wie auf der Rahn und der Haupt mitgegangen wird, wenn es auf dem Spielfeld heiß hergeht. Und das Spiel war heiß, somit ging es auf allen vier Tribünen ebenfalls immer wieder emotional zur Sache. Abseits dem Songbook der alten West vor allem Spielbezogen. Ich finde, in Summe gibt es im Nachhinein deshalb eigentlich nichts zu meckern, der Löwe war beeindruckt, sang ebenfalls laut und durch, und viele Fans waren anschließend heiser. Ich frage mich dann immer, wie hoch die Messlatte hier manchmal angelegt wird.
Ganz toll auch: Vielleicht war es purer Zufall, aber das ausgerechnet in der fünfundfünfzigsten Minute das erste Mal „immer wieder…“ angestimmt wurde, hat mich komplett getriggert. Zuzüglich der Faszination, wie viel Energie an Leidenschaft immer noch auf jeder Tribüne zu finden ist. Bei Bedarf gehen die überall dermaßen aus dem Sattel, da stehen auch Bandscheibe, Alter oder Rheuma nicht im Wege. Hauptsache RWE, hier das Credo. Es ist also weiterhin die Mischung aus koordinierter Stimmung, großer Klappe nebst Anzahl an verzehrtem Stauder und vor allem dem Spielgeschehen, welches die Faszination Hafenstraße ausmacht.
In Summe ein wunderbarer Saisonauftakt, der sogar die aktive Szene der Löwen-Fans dazu ermuntern konnte, tatsächlich mal ein ganzes Spiel von Anfang bis Ende in Essen durchzuhalten. Irgendwann ist halt immer das erste Mal.
Abpfiff! Der erste Punkt wurde hart erarbeitet, die harte Arbeit wurde honoriert. Diesmal zuallererst von der alten West, die Marvin Obuz zum fröhlichen Rapport bestellte. Die Rahn musste weitestgehend schon nach Hause und die Mannschaft vergisst immer mal gerne, dass auch die Gottschalk zur Hälfte Heimbereich ist. Zum Leidwesen der vielen jungen Fans dort, die bis zur Heiserkeit alles für ihre Idole raushauen. „Nur der RWE“ wird in vielen Familien in Essen immer mehr ein Baustein des gemeinsamen Miteinanders. Es war zum Auftakt der neuen Saison ein toller Freitagabend an der Hafenstraße 97a. Es war mitreißendes Spiel und eine hinreißende Atmosphäre. Das war Rot-Weiss Essen in Reinkultur. Und ich freue mich auf jede weitere Minute davon.
https://imschattendertribuene.com/2025/08/03/der-himmel-uber-bergeborbeck/
An der Farbenlehre müsste auch noch etwas nachjustiert werden, denn die Farbe Blau gehört definitiv nicht in die Heimblöcke. Aber ansonsten war das, ich kann da nur für G1 schreiben, für das erste Heimspiel auf bislang ungewohntem Terrain Hafenstraße überraschend unkompliziert geordnet. Gefühlt mit einem Drittel an Personal im Vergleich zu den Vorjahren. Die Musik hatte eine sehr angenehme Lautstärke, was dazu führte, dass sich mehr unterhalten wurde. Man hatte sich ja in weiten Teilen seit der vergangenen Saison auch nicht mehr gesehen. Für Fußballfans eine halbe Ewigkeit, diese Sommerpause, da hat man sich schließlich so einiges zu erzählen. Gut deshalb, wenn man sich das mit dem Schreien dann für das Spiel aufbewahren kann.
Die wirklich interessante Frage vor dem Anpfiff war unter anderem die, was dieser kleine Hauch an Euphorie rund um die Hafenstraße mit uns macht, oder ob die ungleich größere Euphorie an Giesings Höhen nichts anderes als eine 0:4 Klatsche mit sich bringen wird? Es kam natürlich ganz anders und wohl alle im Stadion durften sich an einem rasanten Unentschieden erfreut haben, welches in Summe vielleicht in Ordnung ging, aber aufgrund vor allem der letzten fünfzehn Minuten inklusive Verlängerung doch den Hauch mehr einen Punktgewinn für die Löwen bedeutet. Dem großen Favoriten auf die Meisterschaft mehr als nur Paroli geboten zu haben hatte folgende Logik nach dem Spiel zur Folge: Der BVB hat aufgrund unserer Leistung kein Freilos zur zweiten DFB-Pokalrunde gebucht aber wir haben in Havelse aufgrund unserer Leistung ebenfalls nicht automatisch gewonnen. Havelse wird das wohl viel schwerere Spiel als der Selbstgänger gegen den BVB werden.
Das war wirklich ein aufregendes Spiel, welches die DFB-Spitze vor Ort geboten bekam. Einziger Kritikpunkt hier: Andreas Rettig hätte durchaus einen RWE-Schal zu der stylischen DFB-Jacke tragen dürfen, wir wissen doch alle um seine große Fußballliebe und sind da komplett einer Meinung.
Im Forum hingegen werden wir wohl niemals alle einer Meinung werden, was in einem so großen Umfeld wie dem des RWE auch völlig normal ist. Wenn dort gelegentlich selbst nach diesem atmosphärisch dichten Freitag Abend mit der Stimmung gehadert wird, dann zeigt das, wie unterschiedlich diese auf den unterschiedlichen Tribünen wahrgenommen wird. Auch hier kann ich natürlich nur für G1 schreiben, aber exakt dort war dieser Abend einer der stimmungsvollsten Höhepunkte, seit unser Stadion auch die Gottschalk für Heimfans geöffnet hat. Dieses wohl der Tatsache geschuldet, dass in einer Intensität in die Gesänge eingestimmt wurde, die bislang eher nicht der Fall war.
Zudem sieht man von hier natürlich herrlich die Mitmachquote auf der alten West, aber vor allem auch, wie auf der Rahn und der Haupt mitgegangen wird, wenn es auf dem Spielfeld heiß hergeht. Und das Spiel war heiß, somit ging es auf allen vier Tribünen ebenfalls immer wieder emotional zur Sache. Abseits dem Songbook der alten West vor allem Spielbezogen. Ich finde, in Summe gibt es im Nachhinein deshalb eigentlich nichts zu meckern, der Löwe war beeindruckt, sang ebenfalls laut und durch, und viele Fans waren anschließend heiser. Ich frage mich dann immer, wie hoch die Messlatte hier manchmal angelegt wird.
Ganz toll auch: Vielleicht war es purer Zufall, aber das ausgerechnet in der fünfundfünfzigsten Minute das erste Mal „immer wieder…“ angestimmt wurde, hat mich komplett getriggert. Zuzüglich der Faszination, wie viel Energie an Leidenschaft immer noch auf jeder Tribüne zu finden ist. Bei Bedarf gehen die überall dermaßen aus dem Sattel, da stehen auch Bandscheibe, Alter oder Rheuma nicht im Wege. Hauptsache RWE, hier das Credo. Es ist also weiterhin die Mischung aus koordinierter Stimmung, großer Klappe nebst Anzahl an verzehrtem Stauder und vor allem dem Spielgeschehen, welches die Faszination Hafenstraße ausmacht.
In Summe ein wunderbarer Saisonauftakt, der sogar die aktive Szene der Löwen-Fans dazu ermuntern konnte, tatsächlich mal ein ganzes Spiel von Anfang bis Ende in Essen durchzuhalten. Irgendwann ist halt immer das erste Mal.
Abpfiff! Der erste Punkt wurde hart erarbeitet, die harte Arbeit wurde honoriert. Diesmal zuallererst von der alten West, die Marvin Obuz zum fröhlichen Rapport bestellte. Die Rahn musste weitestgehend schon nach Hause und die Mannschaft vergisst immer mal gerne, dass auch die Gottschalk zur Hälfte Heimbereich ist. Zum Leidwesen der vielen jungen Fans dort, die bis zur Heiserkeit alles für ihre Idole raushauen. „Nur der RWE“ wird in vielen Familien in Essen immer mehr ein Baustein des gemeinsamen Miteinanders. Es war zum Auftakt der neuen Saison ein toller Freitagabend an der Hafenstraße 97a. Es war mitreißendes Spiel und eine hinreißende Atmosphäre. Das war Rot-Weiss Essen in Reinkultur. Und ich freue mich auf jede weitere Minute davon.
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