Durch eine unfassbare Willensleistung verdienten sich die SchnĂĽdel beim FC Ingolstadt 04 nicht nur die ersten Tore in der 3. Liga, sondern auch die ersten drei Punkte der noch jungen Saison. Nachdem man in den letzten Wochen oftmals sehr viel Pech hatte und auch etwas Lehrgeld bezahlen musste, zogen die Kleinhenz-SchĂĽtzlinge mit sehr viel Willen das Spiel am Ende in Unterzahl auf Ihre Seite.

Mit einem guten Gefühl ausgestattet nach guter Trainingswoche wollten die Schnüdel beim ebenfalls angeknockten FC Ingolstadt 04, die selbst aus vier Spielen kein Mal gewinnen und drei Mal Remis spielten, erstmals Punkte holen in der noch jungen Drittligasaison. Wenn man das gesamte Spiel bilanziert, war es erneut ein absolutes Wechselbad der Gefühle: Erneut verschoss man einen Elfmeter beim Stand von 2:2, dazu noch ein Platzverweis und dennoch sollte sich am Ende alles ändern. Diesmal zog man das Spiel durch eine unbändige Willensleistung auf die eigene Seite, als der eingewechselte Kristian Böhnlein in den Schlussminuten den Siegtreffer erzielen konnte.

Erstes Tor lieĂź nicht lange auf sich warten

Schweinfurts Cheftrainer Victor Kleinhenz änderte seine Startformation im Vergleich zur 0:1-Niederlage gegen den SV Wehen Wiesbaden auf zwei Positionen. Für Latteier und Shuranov, die beide nicht im Kader waren, standen Neuzugang Celebi und Dellinger in der Startformation. Mit der ersten Aktion des Spiels konnten die Schnüdel direkt in Führung gehen. Ein scharf getretener Eckball von Johannes Geis landete abgefälscht im Gesicht vom heimischen Keeper Ponath und sprang von dort aus ins Tor (4.). Die Gastgeber mussten sich darauffolgend erstmal etwas schütteln, Besuschkow (7.) und Costly (9.) hatten die ersten Abschlussmomente für die Schanzer, beide aber deutlich zu harmlos. Schweinfurt stand defensiv sehr diszipliniert und den Kleinhenz-Schützlingen gelang es, den Gegner vom eigenen Tor fernzuhalten. Selbst spielte man sehr gefällig nach vorne, doch der finale Ball kam einige Male nicht an. Ingolstadt bekam mit Verlauf der ersten Halbzeit dann mehr Zugriff. Nach 35 Minuten setzte der agile Costly seinen Mitspieler Sturm in Szene, der dann zum 1:1 vollenden konnte. Nur 140 Sekunden später die FCI-Führung: Deichmann nickte eine Flanke von Costly unhaltbar für Toni Stahl in die Maschen. Vor der hätte Ingolstadt fast noch auf 3:1 stellen können, als Scholz mit dem Schlussakkord der ersten Halbzeit noch die Latte traf.

Turbulenter zweiter Durchgang

Die zweite Halbzeit begann mit einer Riesenchance für die Schanzer, als Costly freigespielt wurde und alleine auf Schweinfurts Keeper Toni Stahl zumarschierte. Er schoss aber knapp am Pfosten vorbei, als er die hundertprozentige Chance zum 3:1 liegenließ (47.). Drei Minuten später war Ponath auf der Gegenseite stark bei einem ebenfalls guten Schlenzer von Schweinfurts Joshua Endres zur Stelle, wenig später war er aber machtlos: Manuel Wintzheimer wurde in Strafraum von Johannes Geis freigespielt und konnte mit Hilfe des Pfostens auf 2:2 stellen (54.). Eine perfekte Antwort der Schnüdel nach der besseren Phase der Schanzer kurz vor und nach der Pause. Nach einer Stunde Spielzeit hatte Michael Dellinger per Elfmeter die Riesenchance auf 2:3 zu stellen. Er scheiterte aber mit seinem Versuch am Ingolstadter Keeper Ponath. Den nächsten Nackenschlag mussten die Schnüdel in der 70. Minute hinnehmen, als man die Schlussphase in Unterzahl bestreiten musste: Neuzugang Celebi musste mit der roten Karte runter, als er wohl etwas in Richtung dem vierten Offiziellen sagte. Bis in die Schlussphase hatte dann das 2:2 Bestand, als beide Mannschaften durch Geis (Abgefälschter Freistoß an den Pfosten) und Costly auf der Gegenseite jeweils gute Chancen zur Führung hatten. In der 87. Minute aber dann der Lucky-Punch für den FC05 durch Kristian Böhnlein. Er rauschte nach einem Freistoß von Johannes Geis am zweiten Pfosten heran und beförderte die Kugel mit viel Willen in die Maschen. In der Schlussphase konnten die Schnüdel das Ergebnis dann mit viel Willen und Leidenschaft über die Zeit retten, als nach der zehnminütigen Nachspielzeit der 2:3-Auswärtssieg vor den 3790 Zuschauern im Audi-Sportpark gewiss war.

Der Bann ist gebrochen – erster Sieg in Liga 3