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Zentrale Qualität: Die Sechser-Position als Luxusproblem bei R

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Zentrale Qualität: Die Sechser-Position als Luxusproblem bei R

Mit Luca Bazzoli hat Rot-Weiss Essen einen jungen, spielintelligenten Mittelfeldspieler verpflichtet – auf genau der Position, auf der mit Klaus Gjasula bereits ein erfahrener Routinier das Geschehen lenkt. Beide agieren bevorzugt im defensiven Mittelfeld, beide bringen unterschiedliche Qualitäten – aber auch vergleichbare Rollenverständnisse mit. Für RWE entsteht dadurch kein Problem, sondern ein echtes Luxusgut im Zentrum.

 

 

Zwei Sechser – ein gemeinsames Ziel

 

 

In der modernen Dritten Liga ist die Position vor der Abwehrlinie entscheidend für Struktur und Stabilität eines Spiels. Mit Klaus Gjasula hat RWE hier seit der Rückrunde der Saison 2024/25 einen gestandenen, bundesligaerfahrenen Strategen im Kader, der mit seiner Präsenz, Ruhe am Ball und Führungsstärke auf Anhieb Stabilität verlieh. Doch auch Gjasula ist nicht frei von altersbedingten Belastungsgrenzen – er wird im Laufe der Saison 36 Jahre alt.

 

Mit Luca Bazzoli (23) verpflichtet RWE nun einen Spieler, der genau in dieser Zone sein Zuhause hat: laufstark, passsicher, spielintelligent. Ausgebildet u.a. bei Preußen Münster und dort zuletzt mit regelmäßigen Zweitligaeinsätzen versehen, ist Bazzoli ein Entwicklungsspieler mit Ambitionen – und wohl derjenige, der mittelfristig in Gjasulas Rolle hineinwachsen soll.

Spannend an dieser Personalie ist, dass Bazzoli und Gjasula trotz alters- und erfahrungsbedingter Unterschiede ein sehr ähnliches Positionsprofil haben: Beide denken defensiv, beide sichern ab, beide gestalten das Spiel lieber aus der Tiefe. Kein Zehner, kein Box-to-Box-Spieler – sondern das, was im heutigen Fußball oft unter dem Begriff „Ankermittelfeldspieler“ läuft.

 

Dass RWE auf dieser Position nun doppelt hochkarätig besetzt ist, kann als taktische Weitsicht gewertet werden:

 

 

 

 

Bazzolis Leistungswerte im Überblick

 

 

Obwohl der 23-Jährige in der 2. Bundesliga bei Preußen Münster meist aus der Tiefe agierte und nicht im Rampenlicht stand, sprechen seine Zahlen eine klare Sprache:

 

 

 

Dass er trotz solcher Daten keinen neuen Zweitligavertrag erhielt, wurde in Münster durchaus kritisch gesehen – viele Fans zeigten sich enttäuscht über seinen Abgang. Die Entscheidung, in die 3. Liga zu wechseln, hat laut Einschätzungen wohl auch mit seiner Rolle im Kader zu tun – bei RWE erwartet ihn mehr Spielzeit, mehr Verantwortung, mehr Bühne.

 

 

 

Rotation statt Verdrängung

 

 

Anders als man es auf den ersten Blick vermuten könnte, geht es bei der Verpflichtung Bazzolis nicht um eine Kampfansage an Gjasula – sondern eher um eine Ergänzung. Beide könnten in einem System mit zwei Sechsern funktionieren, und beide bieten Trainer Uwe Koschinat eine wertvolle taktische Flexibilität.

 

Selbst wenn langfristig Bazzoli als Gjasulas Nachfolger gedacht ist, spricht vieles für eine Übergangsphase, in der beide ihre Qualitäten in unterschiedlicher Funktion einbringen – auch abhängig vom Gegner, vom Spielverlauf und von der Fitness.

 

 

Fazit: Luxusproblem statt Lücke

 

 

Die Verpflichtung von Luca Bazzoli ist kein Zeichen von Lücke oder Unsicherheit auf der Sechser-Position – sondern eher Ausdruck eines Plans: Erfahrung und Zukunft intelligent zu verzahnen. Mit Gjasula und Bazzoli besitzt RWE nun zwei Spieler, die das Spiel aus der Tiefe ordnen, stabilisieren und gestalten können – jeder auf seine Weise.

 

Der Konkurrenzkampf mag im Training stattfinden – auf dem Platz bedeutet diese Doppelbesetzung vor allem eines: höhere Qualität und mehr Optionen für ein ambitioniertes Team.