Audio: Fragwürdige Aussagen im Podcast „2 für 3“ über Ramian Safi - Nach Cottbus - RWE


Nach dem Spiel von Rot-Weiss Essen bei Energie Cottbus folgte eine Folge vom 3. Liga Pottcas „2 für 3“ der Dritte Liga Pottcast.
In einer Szene, die sportlich wie auch emotional von Bedeutung war, erzielte Ramian Safi den Führungstreffer für Rot-Weiss Essen im Duell gegen Energie Cottbus – ein Moment, der nicht nur das Spiel prägte, sondern nun auch für Diskussionen sorgt. Im Drittligapodcast „2 für 3“ wurde diese Szene nachbesprochen. Doch was als Analyse begann, geriet schnell aus dem Ruder – mit einem Kommentar, der zumindest Stirnrunzeln hinterlassen sollte.
Der Podcast, der sich selbst als Format zur dritten Liga versteht, analysierte die 1:0-Szene aus Essener Sicht: Ein kapitaler Fehler des Cottbusser Verteidigers, den Safi eiskalt ausnutzte. Soweit, so sachlich. Doch dann folgte ein Zitat, das irritiert: „Der Arsch hat ja schon im Hinspiel getroffen.“ Gemeint war Safi selbst. Eine Aussage, die nicht nur aus der Reihe tanzt, sondern auch Fragen nach journalistischer und sportlicher Fairness aufwirft.
Natürlich darf ein Podcast Emotionalität transportieren, Leidenschaft zeigen und auch mal Klartext sprechen. Gerade im Fußball ist Authentizität oft ein Stilmittel, das Nähe zur Fanszene schafft. Aber: Wer sich als Podcast zur dritten Liga positioniert, trägt auch eine gewisse Verantwortung – sowohl gegenüber Spielern, Vereinen als auch der Wahrnehmung des gesamten Wettbewerbs.
Ramian Safi hat in dieser Szene schlicht sportliche Klasse gezeigt. Einen Fehler zu nutzen, ist kein Akt des „Bösewichts“, sondern professioneller Fußball. Ihn in diesem Kontext als „Arsch“ zu bezeichnen – noch dazu öffentlich und in einem Podcast – zeugt weniger von Emotionalität als von mangelndem Respekt.
Dass Sympathien für den einen oder anderen Verein bestehen – geschenkt. Dass man als Moderator gelegentlich in den Fanmodus rutscht – verständlich. Aber wenn das journalistische Mindestmaß an Respekt gegenüber Spielern unterschritten wird, dann stellt sich die Frage, ob man dem eigenen Anspruch als ligaübergreifendes Medium noch gerecht wird.
Vielleicht war es der Frust, vielleicht ein unbedachter Moment. Doch der Schaden ist da. Für Safi, der sich diese Form der Abwertung nicht verdient hat. Für den Podcast, der sich durch solche Aussagen selbst ins Abseits stellt. Und für die Dritte Liga, die um öffentliche Wahrnehmung kämpft – und solche Ausrutscher nicht gebrauchen kann.
Wer Meinung macht, muss mit Worten verantwortungsvoll umgehen. Kritik ist erlaubt, Emotion auch – aber Respekt ist keine Option, sondern Grundvoraussetzung.