Im zweiten Sonntagspiel des 19. Spieltags trennten sich der SC Verl und der VfL Osnabrück leistungsgerecht mit 1:1. In einer intensiv geführten Partie ging Verl durch ein Eigentor in Führung, doch den couragierten Osnabrückern gelang im zweiten Durchgang der verdiente Ausgleich. Dadurch verlässt der VfL den letzten Tabellenplatz und überwintert als Neunzehnter. Verl bleibt vorerst auf Platz elf.

Wiemann auf der falschen Seite​


Während Verl-Trainer Alexander Ende dieselbe Startelf wie beim 4:0-Sieg bei 1860 München ins Rennen schickte, musste Gäste-Trainer Marco Antwerpen seine Mannschaft im Vergleich zum 2:0 gegen Rot-Weiss Essen gezwungenermaßen einmal umbauen: Im Sturm ersetzte Müller den gelbgesperrten Simakala. Kaum hatte die Partie begonnen, musste sie auch schon wieder für einige Minuten unterbrochen werden, weil die vielen mitgereisten Osnabrücker Fans aus Protest gegen fanunfreundliche Anstoßzeiten Christbaumkugeln sowie vier Weihnachtsbäume auf den Rasen warfen.

Als der Ball endlich wieder rollte, bot sich den Zuschauern eine zerfahrene Partie. Mitten hinein in die Abtastphase ging plötzlich der SC Verl durch ein Osnabrücker Eigentor in Führung: Wiemann köpfte einen Gayret-Freistoß höchst unglücklich über den verdutzten Jonsson hinweg ins Tor (15.). Die Führung beflügelte den Sportclub, der in der Folge durch Gayret (16.) und Taz (20.) zu weiteren Abschlüssen kam.

Wie aus dem Nichts bot sich dann auf einmal dem VfL die große Chance auf den Ausgleich: Nach einer schönen Flanke von der linken Seite kam Kehl am zweiten Pfosten frei zum Abschluss, traf allerdings nur die Oberkante der Latte (22.). Diese Großchance war so etwas wie ein Weckruf für Osnabrück, das sich nun wieder in die Partie arbeite und Verl hoch anlief. Trotz viel Engagement sollte sich die Antwerpen-Elf vorerst aber keine nennenswerte Torchance mehr erarbeiten. Verl wiederum meldete sich noch mal über Lokotsch an (35.), ehe es mit einem 1:0 in die Kabinen ging.

Chancenfeuerwerk zu Beginn von Halbzeit zwei​


Beide Trainer reagierten zur Pause mit Wechseln. Während beim VfL Gyamfi und Zwarts für Engelhardt und Tesche in die Partie kamen, ersetzte auf Seiten der Gastgeber Stark Y. Otto. Der zweite Durchgang war keine zehn Sekunden alt, da bot sich Osnabrück gleich die Großchance zum Ausgleich. Kehl bediente Müller, der frei vor dem Tor an SCV-Keeper Schulze scheiterte (46.). Und nur wenige Augenblicke später war es Kehl, der aus guter Position zum Abschluss kam, aber im letzten Moment noch geblockt wurde (46.). Auf der anderen Seite tanze Taz zwei Gegenspieler aus und setzte den Ball an den Innenpfosten, von das Spielgerät wieder aus dem Tor sprang (49.). Die zweite Halbzeit bot sogleich besten Unterhaltungswert.

Nach rund einer Stunde belohnte sich Osnabrück für den couragierten Auftritt. Nach einem langen Ball lief Zwarts dem kurz zuvor eingewechselten Mikic davon und behielt frei vor Schulze die Nerven – 1:1 (60.)! Der verdiente Ausgleich machte die ohnehin schon intensive Partie umso umkämpfter. Beide Teams lieferten sich viele Zweikämpfen. Am nötigen Einsatz mangelte es keineswegs, sehr wohl aber an der finalen Präzision und dadurch auch an nennenswerten Torchancen.

Passend zu den vielen harten Zweikämpfen sah Verls Stark in der Nachspielzeit die gelb-rote Karte (90+3.). Da auch ein letzter Distanzschuss von Amoako nicht mehr den Weg ins Tor fand (90+5.), blieb es beim insgesamt leistungsgerechten 1:1. Durch das Unentschieden gibt Osnabrück die rote Laterne an die SpVgg Unterhaching ab und ist nun Neunzehnter. Der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt aktuell fünf Punkte. Verl bleibt für den Moment Tabellenelfter, kann aber bei einem Rostocker Sieg noch auf Platz zwölf zurückfallen. Nach der Winterpause geht es für die Schwarz-Weißen in Wiesbaden weiter. Osnabrück empfängt zum Rückrundenauftakt den SV Sandhausen.

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