Statt sich mit einem Erfolgserlebnis in die Winterpause zu verabschieden, kassierte Unterhaching gegen Dresden eine neuerliche Pleite, ist damit nun seit 15 Spielen sieglos und in der Tabelle auf den letzten Platz abgerutscht. Trainer Sven Bender fand deutliche Worte – vor allem zum Auftritt im ersten Durchgang.

"Hatte nichts mit Abstiegskampfs zu tun"​


Nach 66 Minuten war sie da, die Riesenchance auf Ausgleich. Doch Kügel traf nur den Pfosten, ehe Haching im direkten Gegenzug das 0:2 kassierte – sehr zum Ärger von Trainer Sven Bender. "Natürlich können wir sagen, wenn der reinfällt, wie schaut es dann aus. Aber das sagen wir jede Woche. Und wir verpassen es jede Woche, diese Momente zu nutzen. Wenn man sie dann nicht macht, muss man weiter daran arbeiten, die nächsten zu bekommen, um im Gegenzug nicht gleich wieder ein Gegentor zu kassieren", so der 35-Jährige. "Von daher sehr ernüchternd gerade. Es wäre wichtig gewesen, mit einem guten Spiel zuhause in die Winterpause zu gehen." Dass das nicht gelang, lag auch an einer schwachen ersten Halbzeit. "Wir haben nichts von dem gemacht, was wir uns vorgenommen hatten. Das hatte nicht annähernd irgendwas mit Abstiegskampf zu tun", schimpfte Bender. Dabei sei es weniger um Taktik gegangen, "sondern vielleicht erstmal um Haltung und Bereitschaft".

Entsprechend müsse sich nun jeder Einzelne hinterfragen. "Zum Vorbereitungsstart muss jeder dastehen und wissen, was die Stunde geschlagen hat. Und dafür bereit sein, alles zu tun." Die Erkenntnis der Vorrunde sei, "dass alles, was wir gemacht haben, zu wenig ist. Wir alle müssen mehr dafür tun, um aus so einer Situation rauszukommen." Durch das 15. Spiel in Folge ohne Niederlage sind die Hachinger aufgrund der schlechteren Tordifferenz gegenüber dem VfL Osnabrück vorerst auf den letzten Tabellenplatz abgerutscht. Und verliert der VfL sein Auswärtsspiel in Verl am Sonntag nicht mit mindestens zwei Toren Differenz, gehen die Münchner Vorstädter als Schlusslicht in die Winterpause. Der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt bereits sechs Punkte, könnte aber noch auf sieben Zähler anwachsen.

Der Glaube ist weiterhin da​


"Jetzt heißt es: Reset-Knopf drücken und in der Rückrunde das Unmögliche möglich machen. Das ist möglich, aber natürlich wissen wir, dass es sehr, sehr schwer wird, aber es ist möglich und da müssen wir dran glauben", gab Geis die Richtung vor. Allerdings werden in der Rückrunde etwa 28 bis 30 Punkte nötig sein, um den Klassenerhalt noch schaffen zu können. Entsprechend ernüchternd fiel das Hinrundenfazit von Geis aus: "Es ist unfassbar bitter. Was wir die ganze Vorrunde fressen müssen, war unglaublich. Mit den Verletzten, mit den Gesperrten, was alles dazu gekommen ist." Der frühere Bundesliga-Spieler meinte: "Wenn alle fit wären, hätten wir eine sehr gute Mannschaft."

Verstärkt werden kann diese in der Winterpause aufgrund der geplanten Sparmaßnahme im Verein wohl nicht. Ab Januar gelte es, gegen alle Widerstände anzukämpfen und dann Vollgas zugeben." Ob Bender dann weiterhin auf der Bank sitzen wird, ist noch offen. "Das müssen wir jetzt die nächsten Tage auch im Verein besprechen. Wir werden sehen, was da passiert", so der 35-Jährige. Sollte es mit dem früheren Nationalspieler weitergehen, drohen Haching allerdings neuerliche Strafzahlungen, da der 35-Jährige nicht über die nötige UEFA-Pro-Lizenz verfügt. Schon gegen Dresden hätte er daher eigentlich nicht mehr auf der Bank sitzen dürfen.

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