Bei der Partie zwischen dem VfL Osnabrück und Rot-Weiss Essen (2:0) ist es am späten Sonntagnachmittag zu einem Eklat gekommen: Mitgereiste Fans von RWE haben nach Spielende den Innenraum gestürmt und in einem angrenzenden Block mehrere Anhänger des VfL angegriffen.

Fluchttor aufgebrochen​


Die Partie im Stadion an der Bremer Brücke war gerade abgepfiffen, als etwa 50 vermummte Essener Fans ein Fluchttor vor dem Gästeblock aufbrachen, in den Innenraum stürmten und zur angrenzenden Nordtribüne rannten. Dort griffen sie Ordner und mehrere Anhänger des VfL Osnabrück an und setzten verschiedene Gegenstände wie Fahnenstangen, Becher und eine Werbebande als Wurfgeschosse ein. Einige RWE-Fans distanzierten sich direkt und riefen: "Wir sind Essener und ihr nicht."

Der Ordnungsdienst war darum bemüht, die Lage zu beruhigen, was jedoch nicht gelang. Erst, als die Polizei mit Verzögerung ins Stadion kam, begaben sich die Essener Fans zurück in den Gästebereich. Teilweise wurden sie von der Polizei auch dorthin energisch zurückgedrängt. Der angrenzende Block auf der Nordtribüne wurde indes geräumt. Danach blieb es ruhig. Ob es Verletzte gegeben hat, darüber gibt es bislang keine Informationen. Ebenso offen ist, was der Auslöser des Vorfalls war. Die Spieler hatten sich unterdessen bereits in die Kabine verabschiedet und kamen aus dieser anschließend auch nicht mehr heraus.

Koschinat hält sich mit Statement zurück​


Trainer Uwe Koschinat wollte sich bei "MagentaSport" indes nicht zu dem Vorfall äußern: "Ich bin jetzt seit drei Tagen hier. Es steht mir in gar keiner Weise zu, das in irgendeiner Form zu beurteilen. Das wäre anmaßend, weil ich den Ursprung nicht kenne. Ich bin für den Sport verantwortlich, alles andere hat für mich keine Relevanz. Ich werde mir da auch keine Worte in den Mund legen lassen." Das zu beurteilen, sollte mit einer "großen Bedachtheit geschehen", so der 53-Jährige, der aber betonte: "Natürlich heiße ich das nicht gut."

RWE muss nun mit einer hohen Geldstrafe rechnen. Zumal es bereits vor zwei Wochen beim Auswärtsspiel in Saarbrücken zu einem Eklat gekommen war, als Essener Chaoten Leuchtraketen auf den Platz und angrenzende Tribünen geschossen hatten. In einem Statement hatte der Klub die Vorfälle im Nachgang verurteilt und betont, dass die zu erwartende Geldstrafe die Handlungsmöglichkeiten im Winter einschränken würde. Der neuerliche Vorfall wird die zur Verfügung stehenden Finanzmittel nun noch weiter reduzieren.

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