Auf die Auswärtsspiele konnte sich 1860 München in dieser Saison bisher eigentlich verlassen, doch beim 1:3 in Aue kassierten die Löwen nun die erste Niederlage auf fremden Plätzen nach drei Partien – und gehen mit einem "mulmigen Gefühl" in die Winterpause.

"Maximal bitterer Verlauf"​


Nein, was den Kampf und den Einsatz angeht, konnte man den Sechzgern an diesem Samstagnachmittag nichts vorwerfen. Und nachdem Wolfram den frühen Rückstand (7.) kurz vor der Pause ausgeglichen hatte (40.), war 1860 eigentlich drauf und dran, als Sieger vom Platz zu gehen. Doch mit einem Doppelschlag in der Schlussphase (88. / 90.) riss Aue die Partie an sich und fügte den Löwen die dritte Niederlage aus den letzten vier Spielen zu – sehr zum Ärger von Trainer Argirios Giannikis, der bei "MagentaSport" von einem "sehr guten Auswärtsspiel" seiner Mannschaft sprach. "Nach dem 1:1 haben wir Aue kontrolliert und keine Chance mehr zugelassen – bis zum Elfmeter."

Dass Keeper Hiller diesen zunächst abwehren konnte, ehe der Nachschuss dann doch im Kasten landete, "passt natürlich zum Spiel", so der Deutsch-Grieche. Unter Strich ein "maximal bitterer Verlauf". Gegenüber dem 0:4 gegen Verl vor einer Woche sah Giannikis aber eine Reaktion der Mannschaft, was er lobend hervorhob. "Wir schaffen es aber nicht, die Punkte mitzunehmen, weil wir nicht eiskalt waren vor dem Tor. Hätten wir das Spiel drehen können, dann wäre die Wahrscheinlichkeit groß gewesen, dass wir die Partie gewinnen", mutmaßte der 44-Jährge.

"Hätten mehr Punkte holen müssen"​


Torschütze Wolfram haderte ebenfalls mit der Niederlage: "Ich glaube nicht, dass die verdiente Mannschaft gewonnen hat. Das ist nicht böse gemeint, aber wir haben uns nichts vorzuwerfen – außer, dass wir drei Gegentore bekommen und nicht fünf geschossen haben". Die Chancen auf mehr als einen Treffer waren fraglos vorhanden, unter anderem trafen die Löwen jedoch das leere Tor nicht (33.). "Wir hatten Chancen, die musst du theoretisch blind reinmachen. Ich weiß nicht, was heute los war. Es ist gerade schwer zu erklären, warum es nicht geklappt hat", so Wolfram.

Durch die zweite Niederlage hintereinander bei 1:7 Toren sind die Löwen in der Tabelle auf Platz 14 abgerutscht. Bei nur noch sechs Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone. Und sollte Hannover II am Sonntagabend in Rostock gewinnen, wären es nur noch vier Zähler. Entsprechend gehe 1860 mit einem "mulmigen Gefühl" in die Winterpause, wie Wolfram betonte. "Wir hätten mehr Punkte holen müssen, es steckt viel mehr in uns." In Aue habe sich die Mannschaft "reingeworfen" und "gut performt", so der 27-Jährige. "Aber jetzt gerade ist es einfach beschissen." Nach der Winterpause geht es in Saarbrücken weiter, dann allerdings ohne Tunay Deniz, der zum fünften Mal Gelb sah. Zudem droht mit Max Reinthaler noch ein weiterer Innenverteidiger auszufallen, nachdem er in der Schlussphase vom Platz gehumpelt war.

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