Zunächst einmal das formale, beziehungsweise die mehr als herzlich gemeinten Wünsche für ein gutes, gesundes und frohes neues Jahr. Es wird unabhängig von unserem RWE ein „sportliches“ 2025. Es gilt schließlich nicht nur den sportlichen Abstieg von Rot-Weiss Essen zu vermeiden, sondern vor allem auch dem gesellschaftlichen Raubbau an unseren demokratischen Werten entgegenzutreten. Wahnsinn, wer mittlerweile glaubt, sich überall einmischen oder gar mitmischen zu können. Ein Jahr weiter werden wir die aktuellen Auswüchse dann spätestens nach dem Finale der WM 2026 feststellen, wenn sich der Infantino, der Potus und der von „X“ vor laufenden Kameras darum streiten, wer sich denn nun den WM-Pokal selbst überreichen und behalten darf. Die Spieler der Siegermannschaft stehen somit noch bedröppelter auf der Bühne als noch die Argentinier 2022.

Das vergangene Fußballjahr war auf europäischer Bühne großartig, hatte doch die EM hierzulande noch einmal ganz eindrücklich gezeigt, dass der Fußball wie wir ihn lieben, die Menschen vereint. Das mögen eventuell die Watzkes und nun auch Kloppos (beide Namen beliebig austauschbar) dieser Welt natürlich anders sehen, schließlich rüstet Geld auf. An der Hafenstraße müssen wir uns wenigstens dieser Debatte nicht stellen, ob nun beispielsweise ein Rüstungskonzern der passende strategische Partner für Rot-Weiss Essen wäre, oder ob man nicht auch mal einen Scheich auf den Geschmack bringen sollte, am Hafenstübchen in unsere Kultur einzutauchen. Wahrscheinlich würde das eher von einem Investment abhalten, man wird es hoffentlich nicht erfahren.

Bei Rot-Weiss muss aktuell also jede Investition weiterhin sehr gut durchdacht werden, was es in Sachen weiterer Kaderplanung bei wieder geöffnetem Transferfenster nicht einfacher macht als das bereits im vergangenen Sommer der Fall war. Aber selbst bei finanziellen Möglichkeiten jenseits unserer Vorstellungskraft dürfte es kein leichtes Unterfangen sein, auf den gewünschten und auch vielfach geforderten Positionen Spieler zu finden, die der Mannschaft, dem Verein und somit auf jeden Fall auch uns Fans sofort weiterhelfen. Bei unserem derzeitigen Tabellenstand und der Tatsache, dass die Hälfte der Saison bereits gespielt ist, bleibt nun mal keine Zeit zur Eingewöhnung oder einem langsamen Aufbau.

Wenn jetzt eine Verpflichtung vermeldet werden sollte, dann muss der Spieler das rote Trikot überstreifen und direkt liefern. Zudem mit Kopf und Beinen völlig klar an der Hafenstraße ankommen und diesen Verein wollen. Egal, in welch höheren Sphären man vielleicht auch zuvor unterwegs war. Diesen, oder diese Spieler zu finden, wird eine überaus komplexe Aufgabe sein, und leider kann nicht immer so schnell Vollzug gemeldet werden, wie wir es gerne lesen würden. Unter dem Strich, da muss auch für uns Fans eine Lanze gebrochen werden, ist es mit der Leichtigkeit des Seins nicht mehr ganz so ausgeprägt, wie noch vergangene Saison, als wir, wie Fans anderer Vereine auch, fröhlich von einem gesicherten Mittelfeldplatz der Tabelle grüßen konnten.

Niemand mit Herz für den RWE möchte sich so dermaßen vergaloppieren, wie es die Zebras vergangene erst Saison vorgemacht haben. Was nun kurzfristig hilft, ist ein Besuch beim traditionellen Angrillen. Im Kreise der vertrauten Gesichter kann dort die Selbsthilfegruppe RWE für das Jahr 2025 als eröffnet erklärt werden. Und dank des Tests im Trainingslager gegen Dynamo werden wir sicher auch erfahren, wie Vinko Šapina den Jahreswechsel in Dresden erlebt hat.

https://imschattendertribuene.com/2025/01/04/auswuchse-selbsthilfe-232/