Beim 0:1 gegen Tabellenführer Energie Cottbus kassierte Waldhof Mannheim die dritte Niederlage aus den letzten vier Partien und liegt nur noch zwei Punkte vor den Abstiegsrängen. Dennoch sprach Trainer Bernhard Trares von der "besten Saisonleistung". Stürmer Terrence Boyd gab sich indes überaus selbstkritisch.

"Tut mir einfach leid für die Mannschaft"​


Warum der Waldhof an diesem Samstagnachmittag als Verlierer vom Platz gegangen ist? Terrence Boyd hatte darauf eine einfache Antwort: "Weil ich die Tore nicht gemacht", gab er bei "MagentaSport" selbstkritisch zu Protokoll und haderte mit sich: "Es tut mir einfach leid für die Mannschaft, dass ich sie um den Lohn gebracht habe." Vor allem in der zweiten Halbzeit hatte der US-Amerikaner gleich mehrere Möglichkeiten auf den Ausgleich, nachdem Cottbus bereits in Minute zehn in Führung gegangen war.

Doch entweder scheiterte er am starken Bethke im FCE-Tor oder an sich selbst. So etwa in der 71. Minute, als Boyd nach einem Querpass von Thalhammer völlig frei vor dem Kasten stand, den Ball aber rechts vorbeischob. "Das ist einfach kläglich und das regt mich auf", sagte der 33-Jährige, nachdem er die Wiederholung der Szene gesehen hatte. "Das hatte auch nichts mit dem Platz zu tun. Es ist mein Anspruch, die Tore zu machen. Das geht auf meine Kappe." Einen Punkt hätte der Waldhof nach Ansicht des Angreifers mindestens verdient gehabt, "wenn nicht sogar den Sieg". Zumal der Auftritt während der 90 Minuten "sehr gut" gewesen sei, "nur die Tor haben gefehlt".

Trares wundert sich​


Trainer Bernhard Trares sah das exakt genauso, ging aber noch einen Schritt weiter und sprach gar von der "besten Saisonleistung". Schließlich habe sein Team die Gäste aus der Lausitz "80 Minuten an die Wand gespielt". In der zweiten Halbzeit habe Trares "überhaupt keinen Torschuss mehr von Cottbus gesehen", entsprechend fragte er sich, "wie sie so ein Spiel über die Zeit bringen können". Eine Erklärung sah der 59-Jährige im aktuellen Lauf der Brandenburger, "denn normalerweise bringst du das nicht über die Runde". Neben Unvermögen kam auch noch Pech hinzu, als bei einem Pass von Kobylanski auf Boyd auf Abseits entschieden worden war. So zählte der anschließende Treffer nicht. Für Trares eine Fehlentscheidung: "Er geht einen Schritt raus, dann ist es kein Abseits." Doch derzeit würden immer wieder "kleine Entscheidungen" gegen sein Team gepfiffen werden.

Trares wollte sich davon aber nicht beirren lassen: "Wir müssen so weitermachen. Denn so wir heute gespielt haben, war das einfach in Ordnung." Wenn jetzt noch die Tore dazukommen, könnte es tatsächlich bergauf gehen. Vorerst gehen die Blicke nach der ersten Heimpleite unter Trares und der dritten Pleite aus den letzten vier Partien aber nach unten, schließlich beträgt der Vorsprung auf die Abstiegsplätze jetzt nur noch zwei Punkte. Dass gegen Dynamo Dresden am kommenden Freitag direkt das nächste Spiel gegen ein Spitzenteam ansteht, macht die Aufgabe nicht leichter. Hinzukommt, dass Henning Matriciani zum fünften Mal Gelb gesehen hat und daher gesperrt fehlen wird.

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