Den Fluch der Tabellenführer hat Energie Cottbus mit dem Heimsieg gegen Unterhaching gebrochen, beim Auswärtsspiel in Mannheim wollen die Lausitzer den Platz an der Sonne nun erneut verteidigen. Allerdings gestaltet sich Personalsituation im Vorfeld als "äußerst kompliziert", wie Trainer Claus-Dieter Wollitz bei der Spieltags-Pressekonferenz am Donnerstag durchblicken ließ.

Viele Ausfälle drohen​


Auf wen kann Energie am Samstag in Mannheim setzen und wer fällt aus? Eine Frage, die Wollitz am Donnerstag noch nicht beantworten konnte: "Ich weiß nicht, ob es seriös ist, über jeden einzelnen Spieler zu sprechen, ob er spielen kann, ob er ausfällt und ob es Sinn macht, ihn überhaupt mitzunehmen", so der 59-Jährige. "Ich könnte jetzt mehrere Spieler nennen, die mehr als fragwürdig sind. Da möchte ich aber erstmal abwarten, wie sich die nächsten Stunden entwickeln. Fakt ist, wenn die alle ausfallen, sind es mehrere Stammspieler."

Offen blieb auch, ob Tolcay Cigerci, Dominik Pelivan und Filip Kusic, die zuletzt aus unterschiedlichen Gründen passen mussten, wieder dabei sein werden. Dass es zu Veränderungen kommen wird, scheint aber schon sicher. Die Folge: "Wir werden nicht diese Balance haben, die wir in den letzten Wochen hatten", befürchtete Wollitz, der seine Aussagen nicht als Taktieren verstanden wissen will. Auf der anderen Seite seien Umstellungen auch immer die Chance für diejenigen Spieler, die zuletzt weniger gespielt haben.

Erneute Kritik an den Trainingsbedingungen​


Doch nicht nur personelle Fragen gestalten sich derzeit kompliziert, sondern auch die Trainingsbedingungen, die in den letzten Tagen "bescheiden" gewesen seien. Azfgrund von Regenfällen konnte Energie nicht gewohnt an der Parzellenstraße trainieren und musste auf andere Plätze ausweichen. Wollitz sprach von einem Zustand, der des FCE nicht würdig sei. Denn aufgrund der tiefen Plätze hätten viele Spieler mit Problemen an den Adduktoren zu kämpfen.

Um die Trainingsbedingungen auf ein besseres Niveau bringen zu können, forderte der 59-Jährige eine Grundsanierung des Platzes. "Ich weiß nicht, ob man dazu nicht bereit ist, oder ob man nicht die finanziellen Möglichkeiten hat. Nur dann sollten wir in dieser Region nicht mehr über Profifußball reden." Vereine wie Bielefeld, Ingolstadt, Dresden und Saarbrücken seien Cottbus "um Lichtjahre" voraus, auch in Aue "sind die Bedingungen wesentlich besser". Entsprechend sei es "gar nicht in Worte zu fassen", was bei Energie in den letzten Jahren geleistet worden sei.

Frühere Anreise als sonst​


In Mannheim will Cottbus daran am Samstag anknüpfen, wenngleich sich Wollitz bewusst ist, dass es "keine leichte Aufgabe" werden wird. Schließlich sei der Waldhof "individuell unfassbar besetzt" und entfalte gerade vor heimischer Kulisse eine "unfassbare Wucht" mit seinen Fans. Die 666 Kilometer weite Anreise ist der FCE bereits am Donnerstagmittag angetreten. Der Grund: "Wir haben festgestellt, dass wir bei Auswärtsspielen immer extrem müde ankommen und müde in die Spiele gehen."

Vor allem dann, wenn wie am Samstag jetzt mittags gespielt wird: "Bei den Abendspielen ist es besser. Ich weiß nicht, ob das ein Zufall war, dass wir in Aue, Osnabrück und Köln gewonnen und jedes Mittagsspiel verloren haben." Wollitz hofft, dass seine Mannschaft durch die frühere Anreise frischer ins Spiel gehen kann. Mit welchem Personal der Spitzenreiter aufläuft, wird sich dann zeigen.

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