Wenn es einen Inbegriff für Angstgegner gibt, dann sind es wohl für Rot-Weiss Essen die Löwen aus Giesing. Vor dem Spiel am vergangenen Wochenende gab es in 17 Partien seit 1966 für RWE gegen den TSV 1860 München gerade einmal einen Sieg (20. Dezember 1969), dafür sechs Unentschieden und zehn Niederlagen. Das hielt am 03. Mai 2025 aber rund 1.500 Essener Fans nicht davon ab ins Grünwalder Stadion zu reisen, immerhin brauchte das Team nochmal einen Push für den letzten Punkt. Dass es am Ende sogar drei wurden, damit hatten wohl die wenigsten gerechnet.

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Das Spiel startete mit einer Gedenkminute für den am 20. April 2025 verstorbenen 1860 Kulttrainer Werner Lorant, der auch für Rot-Weiss Essen (1973-1977) in 116 Spielen seine Fußballschuhe schnürte. Die Sechziger ehrten „Beinhart“ Lorant, der die Löwen zwischen 1992 und 2001 von der Bayernliga / dritten Liga bis in die Champions League Qualifikation führte mit einer Choreo („Star der Mannschaft / Legende des Vereins“) zu Spielbeginn und diversen auf Bannern festgehaltenen Sprüchen:


Der größte war ich und kein anderer

Die Spieler sollen rennen und das Maul halten

Ich wechsele nur aus, der Schiri kann froh sein, wenn sich einer ein Bein bricht, dass ich ihm keine geschmiert habe!

Spielgeschehen TSV 1860 München gegen Rot-Weiss Essen am 3. Mai 2025​


Sportlich ist das Match schnell erzählt. Vor allem die erste Hälfte wirkte so, als ob man sich im Vorfeld auf ein Unentschieden geeinigt hätte. Erst kurz vor dem Pausentee gab es einen spannenden Moment, als der Essener Ramien Safi Ahmet Arslan perfekt anspielte, so dass dieser frei auf Löwen-Keeper Hiller zulief. Der Schlussmann von 1860 parierte stark. Ein Wachmacher für Rot-Weiss Essen, RWE erhöhte nach Wiederanpfiff das Tempo.

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Brumme prüfte Hiller mit einem hohen Ball (46.). Die Führung fiel in der 65. Minute: Müsel verwertete eine Flanke zum 1:0, verletzte sich dabei aber am Knöchel. Sein Ersatz Mizuta traf nur eine Minute nach seiner Einwechslung zum 2:0 (69.). Arslan hätte nach einer Flnake von Mizuta mit einer 100prozentigen Chance alles klar machen, aber er vergab in der 76. Minute. Im Gegenzug brachte Münchens Verlaat 1860 nach einer Ecke noch einmal heran (78.). Doch die Hoffnung währte nur kurz: Essens Torwart Wienand bediente Ramien Safi mit einem 80-Meter-Pass, der nach einem Abwehrfehler zum 3:1-Endstand traf (82.).

Nie mehr Regionalliga​



Damit war alles klar. Die Essener Fans spannten das Banner „Nie mehr Regionalliga“, da der Klassenerhalt nun aus eigener Kraft gefestigt wurde. Schon krass wenn man an die Situation Mitte Januar zurückdenkt, wo RWE nach der Niederlage in Aachen am 20. Spieltag gerade einmal 17 Zähler auf der Habenseite hatte. Was folgte war eine wahnsinnige Rückrunde mit Stand jetzt 52 Punkten nach 36 Spielen. In 16 Spielen 35 Punkte zu holen. Der Wahnsinn. Nun kann RWE die letzten zwei Ligaspiele gegen Osnabrück und Stuttgart entspannt auslaufen lassen, bevor das Niederrheinpokalfinale gegen den MSV Duisburg wartet.

Fotos: Bildagentur frontalvision / rossobiancofotoblog

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